Gunnar Kaiser, geboren 1976 in Köln, war studierter Philosoph und Germanist, Gymnasiallehrer, Schriftsteller und Buchautor. Größere Bekanntheit, speziell in den drei dunklen Jahren der Corona-Krise, erfuhr Kaiser über seine Video-Monologe und Interviews auf seinem YouTube-Kanal ‘KaiserTV‘ mit zuletzt rund 250.000 Abonnenten. Zudem war er Co-Leiter der Online-Akademie ‘Symposium’. Er verstarb am 12. Oktober 2023.
Auf seinem Videokanal führte er mit unterschiedlichsten Persönlichkeiten erkenntnisreiche und sensible Gespräche, so mit dem Neurobiologen und Hirnforscher Gerald Hüther, der Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot, dem Psychoanalytiker Hans-Joachim Maaz, dem Schriftsteller Philipp Blom oder dem Journalisten Henryk M. Broder.
Als freier Journalist arbeitete Kaiser rund zwei Jahrzehnte für verschiedene Medien, darunter die Neue Zürcher Zeitung, die WELT, den Schweizer Monat, die Jüdische Allgemeine und die Berliner Zeitung.
Ab dem Jahr 2021 geriet Kaiser in den negativen Fokus etablierter Medien. Er wagte es konträre Wahrnehmungen zu den Maßnahmen der ‘Corona-Politik’ und den daraus resultierenden Schwingungen in der Gesellschaft auf seine ruhige und angenehme Art kritisch und reflektierend einem wachsenden Publikum zu vermitteln.
Im Rahmen des Starts seines Online-Projekts ‘Symposium’ formulierte Kaiser im Juli 2021 folgende Wahrnehmung in der Hochphase der ‘Corona-Krise’:
“So langsam müssen wir raus aus der Ohnmacht. Wir müssen Wege finden, die Isolation zu verlassen und die Einsamkeit zu beenden. Ich würde gerne Gemeinschaften fördern, in denen die Menschen miteinander lernen, sich bilden, sich entfalten und wachsen. Ich würde gerne gemeinsam mit anderen, die sich ihre Sehnsucht nach Lebendigkeit, Freude und Kultur nicht nehmen lassen wollen, neue Wege gehen.”
Unterstützer fanden sich in dem Neurowissenschaftler und Psychiater Raphael Bonelli, dem Journalisten und Autor Milosz Matuschek, dem Naturphilosophen Jochen Kirchhoff und dem Philosophen und Publizisten Matthias Burchardt. Verzerrende und verleumderische Schlagzeilen zu seiner Person lauteten:
- Friedrich-Neumann-Stiftung, Dezember 2020: “Wir haben die Person Gunnar Kaiser aus gegebenem Anlass sehr intensiv überprüft und müssen zur Kenntnis nehmen, dass Herr Kaiser mit rechtspopulistischem und verschwörungstheoretischem Gedankengut arbeitet.”
- Welt-Zeitung, Januar 2021: “Beispiellose Verrohung – Gunnar Kaiser hat die rote Linie überschritten.”
- WDR-Quarks, Juli 2021: “Philosoph Gunnar Kaiser kritisiert oft die Wissenschaft hinter den Corona-Maßnahmen. So würden Masken Kindern mehr schaden als nützen. Warum seine Quellen aber völlig unbrauchbar sind und was Armin Laschet damit zu tun hat …”
- NZZ, Dezember 2021: “‘Das Impferium schlägt zurück’? Wie Gunnar Kaiser als Philosoph auf Abwege geraten ist.”
Mitte 2021 sperrte YouTube kurzfristig seinen Kanal wegen des vermeintlichen Verstoßes gegen die Richtlinien. Nach einer diesbezüglichen erfolgreichen Klage musste der Mediengigant den Kanal wieder freischalten.
Im März 2022 teilte dann Gunnar Kaiser im Rahmen eines sehr persönlichen Videos mit, dass er an Krebs erkrankt sei. Kaiser zog sich zurück und veröffentlichte unregelmäßig Ton- und Videobeiträge. Eine letzte Mitteilung an seine YouTube-Follwer erfolgte am 22. August auf seinem “Kaiser-TV”-Kanal. Die Aufzeichnung trug den philosophischen Titel: “Fliehe ich vor mir selbst?” und beschäftigte sich mit dem Phänomen des Wunsches nach dem Reisen. Kaiser fragte einleitend:
“Warum reisen wir? Reisen bildet, öffnet Herzen und erweitert Horizonte, doch könnte es auch eine Flucht vor uns selbst sein?”
Am 23. Oktober wurde auf dem offiziellen Telegram-Kanal von Gunnar Kaiser die Todesanzeige veröffentlicht. Er ist nach schwerer Krankheit am 12. Oktober im Alter von nur 47 Jahren verstorben. Am 24. Oktober wurde das letzte Video auf ‘Kaiser-TV’ veröffentlicht.
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