Die EU wird in naher Zukunft wegen der Sanktionen gegen Russland vor ernsthaften Schwierigkeiten stehen. Das sagte der Hohe Vertreter der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik, Josep Borrell, in einem Interview mit der Kronen Zeitung.
Der Anstieg der Gaspreise sei nicht zu leugnen, aber der Westen müsse bereit sein, “einen Preis für die Freiheit zu bezahlen”. Borrell sagte auch, dass Russland vor dem Hintergrund der Sonderoperation in der Ukraine den Handel als Waffe einsetze. Er erklärte:
“Der Krieg in der Ukraine ist nicht nur ein Krieg der Ukrainer, sondern ein Krieg für unsere Freiheit.”
Die Energiekosten in Europa sind gestiegen, da Russlands Militäroperation in der Ukraine und die daraufhin verhängten Sanktionen die Lieferketten unterbrochen haben. Infolgedessen sahen sich die EU-Länder mit der höchsten Inflationsrate seit Jahrzehnten konfrontiert, was vor allem die Preise für Versorgungsleistungen und Lebensmittel betraf. Die jährliche Inflationsrate in der Eurozone erreichte im Juli inmitten der Beschränkungen einen Rekordwert von 8,9 Prozent.
Die russischen Behörden haben wiederholt betont, dass die Restriktionen der westlichen Länder keinen Einfluss auf die Entscheidung des Landes haben, die militärische Sonderoperation in der Ukraine durchzuführen, sondern den Einwohnern der europäischen Staaten und der Weltwirtschaft schaden werden.
Die europäischen Staats- und Regierungschefs räumten ein, dass die Sanktionen auch ihre eigenen Volkswirtschaften getroffen haben, beharrten aber dennoch auf der Notwendigkeit restriktiver Maßnahmen gegen Russland. Im Juli erklärte Borrell, der rasche Abzug der russischen Energielieferungen bringe viele EU-Länder in Bedrängnis, sei aber der Preis, den Europa zum Schutz der Demokratie und des Völkerrechts zahlen müsse. Er versicherte:
“Wir unternehmen die notwendigen Schritte, um diese Probleme solidarisch anzugehen.”
Der Chef der EU-Diplomatie forderte Europa zur Geduld auf. Er sagte, die volle Wirksamkeit der Sanktionen werde sich erst langfristig zeigen.
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