Das Personal der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) hat am Mittwochmorgen mit einem voraussichtlich zweitägigen Warnstreik begonnen, der große Teile des öffentlichen Nahverkehrs in der deutschen Hauptstadt lahmgelegt hat.
In Berlin fahren seit 3:00 Uhr in der Nacht keine U- und Straßenbahnen und nur wenige Linienbusse. Im morgendlichen Berufsverkehr kam es dadurch zu zahlreichen Staus auf wichtigen Ausfallstraßen. S-Bahnen und Regionalbahnen fahren dagegen wie gewohnt, auf einer Reihe von Buslinien wird dank des Einsatzes von Subunternehmen und gewerkschaftlich nicht gebundenen Streikbrechern ein Notfahrplan aufrechterhalten.
Die Gewerkschaft Verdi hat zu einem 48-stündigen Ausstand aufgerufen, der bis Freitag, 3:00 Uhr, dauern soll. Damit will die Arbeitnehmervertretung Druck auf die öffentlichen Arbeitgeber ausüben, mit denen am Freitag in einer weiteren Verhandlungsrunde über Löhne und Gehälter gesprochen wird.
Wie gemeldet, waren die bisherigen Verhandlungen über Gehaltsverbesserungen im öffentlichen Dienst erfolglos geblieben. Vergangene Woche hatte die BVG der Gewerkschaft ein neues Angebot unterbreitet, das eine Gehaltserhöhung von rund 13,6 Prozent bei einer auf 24 Monate verkürzten Laufzeit vorsah. Verdi nannte das Angebot “völlig unzureichend” und fordert weiterhin einen Zuschlag von 750 Euro pro Monat für jeden Beschäftigten sowie höhere Schichtzulagen. Die Gewerkschaft strebt eine Laufzeit von nur zwölf Monaten an. Die Gespräche für die rund 16.000 Beschäftigten der BVG laufen bereits seit Mitte Januar.
Falls auch die Gespräche am Freitag kein Ergebnis bringen, droht Verdi bereits mit unbefristeten Streiks. Über diese muss jedoch zunächst in einer Urabstimmung entschieden werden ‒ 75 Prozent der teilnehmenden Mitglieder müssen dem Streik zustimmen.
Die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Berliner Verkehrsbetriebe werden separat von denen im Öffentlichen Dienst geführt. Die Tarifverträge des Öffentlichen Dienstes der Länder gelten dort nicht. Die S-Bahn in Berlin wird von der Deutschen Bahn betrieben, für die eigene Tarifverträge gelten.
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