Benjamin Netanjahu ist bereit, den Krieg im Gazastreifen zu beenden, wenn die Hamas-Anführer die Macht aufgeben und ins Exil gehen. Laut einem Bericht der Publikation Axios hat der israelische Premier diesen Plan während seiner Reise nach Washington Anfang dieser Woche vorgestellt. Netanjahu möchte die erste Phase der Waffenruhe mit der palästinensischen Bewegung verlängern, um mehr israelische Geiseln zu befreien. Im Gegenzug könnte Israel weitere Palästinenser auf freien Fuß kommen lassen.
Sollte die Vereinbarung verlängert werden, würde Netanjahu der Hamas ein Angebot machen, das ein Ende des Gaza-Konflikts und die Freilassung hochrangiger palästinensischer Gefangener vorsehe, berichtet Axios weiter. Dafür fordere Israel, dass die Hamas alle Geiseln frei lässt, die Macht in der Enklave aufgibt und ins Exil in “ein Drittland” geht. Letzteres gelte auch für die dann aus der Haft in Israel entlassenen Hamas-Anführer.
Wie Axios unter Berufung auf Beamte in Israel betonte, wäre die Hamas bereit, auf die “zivile Kontrolle” über den Gazastreifen zu verzichten und die Verantwortung für den Wiederaufbau der Enklave an die Palästinensische Autonomiebehörde oder einen unabhängigen Ausschuss zu delegieren. Einer Auflösung würde die Hamas aber nicht zustimmen.
Das Abkommen über den Waffenstillstand zwischen den israelischen Verteidigungskräften und der Hamas war am 19. Januar in Kraft getreten. Die erste Phase wird 42 Tage andauern. Im Rahmen einer zweiten Phase planen die Konfliktparteien die Freilassung aller Geiseln und die Aufnahme der Verhandlungen zur endgültigen Beilegung des Konflikts.
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