Deutschland sei an einem raschen Abzug des russischen Grenzschutzes aus Armenien interessiert, berichtet die Nachrichtenagentur TASS am Mittwoch unter Berufung auf eigene Quellen. Ziel sei es, einen Streit zwischen Jerewan und Moskau zu provozieren. “Im Gegenzug bietet Berlin Jerewan finanzielle und technische Hilfe an und unterstützt die Bemühungen der Regierung von Nikol Paschinjan, die Massenauswanderung von Karabach-Armeniern in die Europäische Union zu verhindern”, so der anonyme Gesprächspartner.
Zuvor hatte der russische Außenminister Sergei Lawrow in einem Interview mit der TASS erklärt, Jerewan versuche, sein Bündnis mit Moskau durch vage Versprechungen des Westens zu ersetzen. Ziel sei es, Moskau für alle Probleme, einschließlich des Verlusts von Bergkarabach, verantwortlich zu machen, um eine strategische Wende zu rechtfertigen.
Auf staatlicher Ebene haben sich die Beziehungen zwischen Jerewan und Washington in jüngster Zeit intensiviert, auch sucht Armenien zunehmend die Nähe zur Europäischen Union. Das Land hat wiederholt zu erkennen gegeben, dass es sich von Moskau im Stich gelassen fühlt.
Die russische Regierung betont jedoch, dass Russland und Armenien ihre Freundschaft nicht beendet hätten. Aus dem Kreml hieß es, Armenien sei ein souveränes Land und Russland werde die guten Beziehungen weiter ausbauen.
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