Die Bundeswehr wird für fast sieben Milliarden Euro mit mehr als 400 neuen Radpanzern ausgerüstet werden, so gleichlautende Medienberichte. Das Verteidigungsministerium (BMVg) spricht dabei in einer Mitteilung von “14 sogenannten 25-Millionen-Euro-Vorlagen”, die demnach bereits am 8. Oktober seitens des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestags gebilligt wurden. Eine vermeintliche Notwendigkeit stelle die “Richtschnur” im Rahmen von “vereinbarten NATO-Fähigkeitszielen” dar. Laut Handelsblatt entfällt der größte Posten “auf einen Rahmenvertrag mit dem Rüstungskonzern General Dynamics” ‒ ein US-amerikanischer Rüstungskonzern mit mehreren Standorten in Deutschland, darunter in Kaiserslautern, in Sembach (Rheinland-Pfalz) nahe Kaiserslautern und Neubrandenburg.
Das Bundesverteidigungsministerium erläutert zu den weitreichenden Belastungen der deutschen Steuerzahler, dass die Finanzierung der Beschaffungsvorhaben “in Höhe von insgesamt mehr als 7 Milliarden Euro über das Sondervermögen Bundeswehr bewilligt” wurde. Zu den Investitionsplänen heißt es weiter:
“Bereits knapp drei Wochen nach dem Gesetzesbeschluss zum Haushalt 2025 stellen wir damit wesentliche Weichen für die materielle Einsatzbereitschaft unserer Bundeswehr in den Dimensionen Luft, Land und See und für die besonders wichtige Munition.”
Die Realisierung und Umsetzung diene der Notwendigkeit, “um wirkungsvoll abschrecken und uns verteidigen zu können”, so der weitere BMVg-Wortlaut. Die einzelnen Posten werden in der Mitteilung zusammengefasst gelistet und dargestellt. Hinsichtlich des Investitionsvolumens heißt es weiter:
“Allein für die Beschaffung der Eurofighter Tranche 5 beläuft sich die Auftragssumme auf insgesamt rund 3,75 Milliarden Euro.”
Das Handelsblatt informiert ergänzend:
“Der größte Posten entfällt auf einen Rahmenvertrag mit dem Rüstungskonzern General Dynamics über die Entwicklung und Beschaffung von bis zu 356 neuen Spähfahrzeugen. Fest bestellt werden sollen dem Dokument zufolge zunächst 274 Fahrzeuge für rund 3,5 Milliarden Euro. Eine Option sieht den späteren Abruf von 82 weiteren Panzern vor, womit das Gesamtvolumen auf rund 4,6 Milliarden Euro steigen würde.”
Der Deal beinhaltet laut Brancheninformationen “150 Radschützenpanzer und 274 Spähfahrzeuge” der Modelle “Schakal” und “Luchs 2”. Mit dem Schakal sollen demnach “zwei Panzergrenadierbataillone der neu aufgestellten ‘Mittleren Kräfte’ des Heeres ausgestattet” werden. Der anvisierte Lieferungstermin sei für das Jahr 2028 geplant. Die wehrtechnische Webseite ES&T informiert zu den Regierungsplänen:
“Das BMVg will 150 Schützenpanzer Rad unter der Bezeichnung Schakal beschaffen mit dem zugehörigen Logistikpaket. Bekannt ist, dass dafür der Boxer RCT30 mit Puma-Turm und 30-mm-Kanone von KNDS/Rheinmetall ausgewählt worden ist. Dafür sollen 3,4 Milliarden Euro aus dem Einzelplan 14 bereitgestellt werden.”
Ein weiterer Auftrag soll laut Handelsblatt “über die europäische Rüstungsagentur OCCAR an die Artec GmbH vergeben” werden, einem Gemeinschaftsunternehmen der Rüstungskonzerne KNDS und Rheinmetall. Der Vertrag beinhalte die mögliche Option “für bis zu 200 weitere Fahrzeuge”. Ausgeliefert werden soll im Bestfall “zwischen 2027 und 2031”.
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