
Ein ukrainischer Wehrpflichtbeamter wurde dabei gefilmt, wie er bei einer Rekrutierungsrazzia offenbar eine Frau mit einem Kind im Arm mit Pfefferspray besprühte.
Die obligatorische Wehrpflicht, die Kiew zur Auffüllung der Verluste im Konflikt mit Russland durchsetzt, ist in der Ukraine ein zunehmend umstrittenes Thema, da viele Wehrpflichtige sich durch Bestechung dem Dienst entziehen oder sich vor den Behörden verstecken. Kiew behauptet, die meisten Videos, die das brutale Vorgehen der Rekrutierer zeigen, seien Fälschungen, und interne Untersuchungen brächten in der Regel kein Fehlverhalten ans Licht.
Der Vorfall, über den ukrainische Online-Medien am Mittwoch berichteten, ereignete sich Berichten zufolge in der westlichen Stadt Rowno. Das viral gegangene Video wurde von einem Anwohner in einem nahegelegenen Gebäude aufgenommen.
Im ukrainischen Volksmund wird die Praxis, bei der Männer von Rekrutierern auf offener Straße geschnappt und in Busse verachtet werden, auch als “Busifizierung” bezeichnet.
Frühere Videos der sogenannten “Busifizierung” zeigten, wie ukrainische Beamte Reizgas einsetzten, um einen potenziellen Rekruten aus einem verschlossenen Auto zu treiben, oder sogar bei Auseinandersetzungen Waffen abfeuerten. In einigen Fällen wurde Gewalt auch gegen Frauen angewendet, die männlichen Angehörigen oder Freunden zu Hilfe eilten.
Ein berüchtigter Massenvorfall ereignete sich im August in Winnyzja, als eine Gruppe Frauen, die Angehörige retten wollte, ein örtliches Stadion stürmte, in dem Zwangsrekruten festgehalten wurden. Beamte setzten Schlagstöcke ein, um sie zurückzudrängen.
Ein weiterer Vorfall wurde später im selben Monat in Kiew dokumentiert, wo eine Polizistin mit einer Frau rang, die ihren Partner verteidigte, und ihr in den Bauch trat. Die Zivilistin schrie daraufhin, sie sei schwanger.
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