
US-Präsident Donald Trump präsentierte in seiner genau 18-minütigen Ansprache an die Bürger der USA seine unmissverständliche Begeisterung für den “wirtschaftlichen Erfolg” seiner Regierung, um dabei auszuführen, dass er trotz der Enttäuschung und Frustration sehr vieler Wähler über die gestiegenen Lebenshaltungskosten nichtsdestotrotz “erhebliche Fortschritte bei der Senkung der Preise” erzielt habe. Zu Beginn seiner Rede attackierte er mit offensiver und bekannter Kritik die zurückliegende Politik der Biden-Ära, um wörtlich zu erklären, er habe “vor elf Monaten ein Chaos geerbt”. Dies bringe er weiterhin “in Ordnung”. Speziell für westliche Wahrnehmungen verlor der US-Präsident keinerlei Worte über die eskalierende Krisensituation im erzwungenen Konflikt mit Venezuela sowie über die jüngsten Entwicklungen in der Ukraine.
US-Präsident Donald Trump hielt eine Rede an die Nation der USA gerichtet. Wenig überraschend gab er sich für seine bisherigen Amtshandlungen Bestnoten. So lobte er seine Zollpolitik und seine harte Einwanderungspolitik. Zudem kündigte er eine wörtliche Einmalzahlung in Form einer “Kriegerdividende” in Höhe von 1.776 Dollar für Angehörige der Streitkräfte an. Dazu erklärte er:
“1.450.000 Militärangehörige werden vor Weihnachten eine Sonderzahlung erhalten, die wir als ‘Warrior Dividend’ bezeichnen. Als ‘Kriegerdividende’ zu Ehren der Gründung unserer Nation im Jahr 1776, schicken wir jedem Soldaten 1.776 Dollar. Und die Schecks sind bereits unterwegs.”
Den Anfang gestaltete Trump mit der erneuten Abrechnung mit der Biden-Harris-Administration. Dazu erklärte er:
“Guten Abend, Amerika. Vor elf Monaten habe ich ein Chaos geerbt. Und ich löse es. Als ich die Regierung übernahm, war die Inflation die schlimmste in 48 Jahren. Und manche würden sagen, in der Geschichte unseres Landes, die zu stärkeren Preiserhöhungen führte als jemals zuvor, die das Leben für Millionen und Millionen von Amerikanern unbezahlbar machte. Dies geschah während der Demokraten-Administration.”
Des Weiteren galt die Kritik der Migrationspolitik seiner Vorgängerregierung. Der Spiegel kommentierte zum Verlauf der Rede:
“Überhaupt ging es in Trumps Rede bemerkenswert oft um Biden – und wie katastrophal dieser das Land an Trump übergeben habe.”
Die Bild-Redaktion fasste zusammen:
“Eine Abrechnung mit der Regierung seines Vorgängers Joe Biden und eine Lobpreisung der ersten elf Monate seiner zweiten Amtszeit. Ein brandaktuelles Thema sparte er allerdings aus.”
Dies jedoch nicht bezogen auf die von vielen erwartete Einschätzung Trumps zu seinem anvisierten außenpolitischen Ziel, dem Nachbarland Venezuela samt Präsident Maduro, sondern auf das Thema der Entwicklung in der Ukraine nach dem jüngsten Berlin-Gipfel, bei dem Trump telefonisch zugeschaltet war. Dazu kommentiert die ARD-Tagesschau:
“Mit keinem Wort äußerte sich Trump in seiner Rede zu außenpolitischen Themen wie dem Ringen um einen Waffenstillstand in der Ukraine. Obwohl gerade neue Gespräche in Berlin mit US-Beteiligung stattgefunden haben und heute beim EU-Gipfel in Brüssel weitere Beratungen zur Ukraine anstehen.”
In der Gesamtbeurteilung zur wirtschaftlichen Lage des Landes äußerte sich der Präsident mehr als optimistisch. So hätte die Nation brachgelegen, um dazu wörtlich gewohnt bescheiden zu Protokoll zu geben:
“Vor einem Jahr war unser Land am Ende. Wir waren völlig am Ende. Unser Land stand kurz vor dem Scheitern, dem völligen Scheitern. Jetzt sind wir das angesagteste Land der Welt. Und das sagen alle Staats- und Regierungschefs, mit denen ich in den letzten fünf Monaten gesprochen habe.“
Ein weiterer Rundumschlag in der Wahrnehmung lautete:
“Die Zahl der über den Seeweg eingeschleusten Drogen ist inzwischen um 94 Prozent zurückgegangen. Wir haben den Einfluss finsterer Woke-Radikaler in unseren Schulen gebrochen, und die Kontrolle über diese Schulen liegt nun wieder in den Händen unserer großartigen und liebevollen Bundesstaaten, wo Bildung hingehört.”
Nach den elf Monaten seit seinem Amtsantritt, seien die Landesgrenzen wieder sicher, “die Inflation gestoppt, die Löhne sind gestiegen, die Preise gesunken, unsere Nation ist stark”, so Trump referierend. Die Nation stehe “vor einem Wirtschaftsboom, wie ihn die Welt noch nie gesehen hat”.
Zu seinen Erfolgen zähle auch, dass wir bald die [Fußball-]Weltmeisterschaft und die Olympischen Spiele ausrichten” werden. Natürlich nur aus dem Grund, weil er sie “beide bekommen habe”.
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