
Die serbische Regierung hat am Dienstag gegen die sofortige Verstaatlichung des Öl-Unternehmens NIS gestimmt. Nach Angaben des Präsidenten Aleksandar Vučić wird das Land eine 50-tägige Betriebsgenehmigung von den USA beantragen, um in dieser Zeit einen Käufer für den russischen Anteil an dem Unternehmen zu finden. Vučić möchte allen Verhandlungspartnern, und zwar den Vereinigten Arabischen Emiraten, Ungarn und Russland, Zeit einräumen.
Derzeit habe Serbien nur vier Tage, bis das NIS seinen Betrieb einstellen muss. In diesem Fall würde der gesamte Lebenszyklus des Landes gefährdet sein, von Krediten über Warenlieferungen bis zur Gesundheitsversorgung. Daher beabsichtige Serbien nicht, das Öl-Unternehmen “weder heute noch morgen noch übermorgen” zu verstaatlichen.
Sollte aber innerhalb von 50 Tagen niemand den russischen Anteil kaufen, bliebe Belgrad keine andere Wahl. Vor der Verstaatlichung werde die Regierung das Unternehmen jedoch unter eine eigene Geschäftsführung stellen. Belgrad werde Moskau anschließend den höchstmöglichen Preis für seinen Anteil anbieten.
Anfang 2025 hatten die USA Sanktionen gegen das NIS verhängt. Die Beschränkungen traten im Oktober in Kraft. Zu den Miteigentümern des Öl-Unternehmens gehören Gazprom Neft mit 44,85 Prozent und die serbische Regierung mit 29,87 Prozent. Die USA forderten den vollständigen Rückzug der russischen Aktionäre, damit die Beschränkungen aufgehoben werden. Anfang November erklärte die serbische Energieministerin Dubravka Đedović, dass die russischen Eigentümer ihren Anteil an eine Drittpartei verkaufen könnten.
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