Berlin wird seinen Beitrag zur Luftraumüberwachung an der Ostflanke der NATO erhöhen. Das kündigte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) an. Künftig werde die Bundeswehr zusätzlich zum bisherigen Engagement mit „mehreren Eurofighter“ in Polen präsent sein, kündigte Pistorius am Mittwoch am Rande eines Treffens der Nato-Verteidigungsminister in Brüssel an.
“Wir werden mit Patrouillenflügen zum Schutz der Ostflanke beitragen.”
Wie viele zusätzliche deutsche Kampfjets hierfür bereitgestellt werden sollen, ist derzeit unklar. Nach dem angeblichen Eindringen von 19 russischen Drohnen in den polnischen Luftraum im September hatte Deutschland bereits die Zahl seiner Eurofighter-Kampfjets für die Überwachung des Luftraums im Rahmen der NATO-Initiative “Eastern Sentry” am Fliegerhorst Rostock-Laage von zwei auf vier erhöht.
Zudem ist die Bundeswehr mit mehreren Eurofightern an der NATO-Mission „Enhanced Air Policing South“ in Rumänien beteiligt.
Angesichts des Ukraine-Kriegs beraten die NATO-Verteidigungsminister in Brüssel über die Verteidigungsfähigkeit des Bündnisses und die Unterstützung der Ukraine.
Vor dem Treffen der NATO-Verteidigungsminister kündigen mehrere Staaten an, ihre Unterstützung für Kiew zu verstärken. So kündigte der niederländische Verteidigungsminister Ruben Brekelmans an, sein Land werde 90 Millionen Euro für Drohnen für die Ukraine ausgeben. Er drängt zudem auf effizientere Mittel zum Abschuss von Drohnen als den Einsatz von F-35-Kampfjets.
Großbritannien beteiligt sich laut seinem Verteidigungsminister John Healy bis Jahresende mit Kampfjets am Einsatz zur Überwachung des polnischen Luftraums. Auch das Engagement Großbritanniens für den Überwachungseinsatz im Osten werde verlängert. „Wir steigern außerdem unsere Drohnenproduktion für die Ukraine“, kündigte Healy vor dem Treffen in Brüssel an.
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