Wladimir Selenskij, der ukrainische Präsident, hat angesichts der Probleme bei der Lieferung von Rüstungsgütern an sein Land westliche Partner um Lizenzen für die Waffenproduktion gebeten. Die französische Zeitung Le Parisien veröffentlichte seine Antworten auf Leserfragen:
“Mir wird oft gesagt, dass der Westen nicht über ausreichende Kapazitäten verfügt, um Waffensysteme rechtzeitig zu produzieren. Gut. Gebt uns Lizenzen! Wir werden unsere Waffen selbst herstellen, einschließlich Raketen und Abwehrsysteme.”
Er beklagte, dass die militärische Unterstützung durch westliche Partner oft lange auf sich warten ließe – ein halbes bis ein Jahr. Zudem seien die gelieferten Waffen teilweise veraltet oder in schlechtem Zustand:
“Das alles wirkt sich auf die Moral der Soldaten aus.”
Zudem warf der ukrainische Präsident Washington vor, dass ein Großteil der versprochenen Hilfe, darunter auch humanitäre Unterstützung, noch nicht angekommen sei. Er fügte hinzu, dass Kiew “eine stärkere Unterstützung durch die USA” wünsche und seine Regierung bereits mit dem Team des designierten US-Präsidenten Donald Trump zusammenarbeite. In einer Rede vor Vertretern regionaler Behörden sagte er:
“Die USA erhöhen nun die Anzahl der Maßnahmen, Hilfspakete und Geldsummen. Es ist schade, dass sie das erst jetzt tun, gegen Ende ihrer Amtszeit, und bedauerlich, wie die Hilfe im vergangenen Jahr verzögert wurde.”
Bereits im Dezember hatte Selenskij erklärt, dass für die ukrainischen Streitkräfte die Lieferung von Raketen Priorität haben müsse und nicht die von den USA geforderte Senkung des Mobilisierungsalters. Entscheidend sei es, die bestehenden Brigaden auszurüsten und das Personal im Umgang mit dieser Technologie zu schulen.
Zuvor hatte er betont, das Problem der ukrainischen Armee sei nicht die Anzahl der Soldaten, sondern die unzureichende Ausrüstung der bestehenden Brigaden.
Am 13. Dezember haben die USA angekündigt, der Ukraine eine zusätzliche Militärhilfe in Höhe von 500 Millionen Dollar aus den Beständen des Pentagons zur Verfügung zu stellen. Es handelt sich um das 73. Hilfspaket Washingtons für Kiew.
Anfang Dezember hatte Jake Sullivan, der Nationale Sicherheitsberater des US-Präsidenten, erklärt, die amtierende Regierung werde bis zum Ende ihrer Amtszeit alles tun, um der Ukraine Ressourcen zur Stärkung ihrer Position auf dem Schlachtfeld zur Verfügung zu stellen.
Russland verurteilt Waffenlieferungen an Kiew sowie jegliche militärische Unterstützung. Moskau ist der Ansicht, dass dies den Konflikt nur verlängern, aber nichts an seinem Ausgang ändern würde.
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