Der umstrittene ukrainische Botschafter Andrei Melnyk hat am Sonntag am Sowjetischen Ehrenmal im Berliner Tiergarten einen Kranz zum Gedenken an die ukrainischen Gefallenen des Zweiten Weltkriegs niedergelegt. Mehrere hundert Menschen waren ebenfalls zum Mahnmal gekommen. Einige von ihnen skandierten bei der Kranzniederlegung des Botschafters “Nazis raus” und “Melnyk raus”.
Andere Teilnehmer begannen daraufhin mit proukrainischen Sprechchören, wie dem bereits im Zweiten Weltkrieg von Nazi-Kollaborateuren verwendeten Gruß “Ruhm der Ukraine, Ruhm den Helden”. Viele trugen blaue und gelbe Kleidungsstücke.
Ein Mann verteilte laut einem dpa-Reporter ukrainische Papier-Flaggen, die die Polizei aber rasch wieder einsammelte. Der Mann wurde demnach von den Beamten von der Veranstaltung weggeführt. Ein Polizeisprecher machte auf Anfrage dazu nächst keine Angaben.
Melnyk, the Bandera supporter, lays a wreath at the soviet memorial in Berlin! Just no words….????????♀️ pic.twitter.com/5YdZfeyWhG
— Selena (@Selena00234798) May 8, 2022
Die Polizei hatte anlässlich des Gedenkens an das Weltkriegsende in Europa vor 77 Jahren am Sonntag und am Montag in Berlin für 15 Gedenkorte Auflagen erlassen, unter anderem ein Verbot von russischen und ukrainischen Fahnen. Ausgenommen von dem Verbot waren unter anderem Diplomatinnen und Diplomaten sowie Veteranen des Weltkriegs.
Mehr zum Thema – Nur keine Angst vor dem Atomkrieg, oder: Ein Freund, ein guter Freund …
rt/dpa