Am Sonntag hat der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij seinen USA-Besuch begonnen. Seitdem hat er Vertretern der führenden US-amerikanischen Medien Interviews gegeben. Selenskij hofft, internationale Unterstützung für seinen sogenannten “Siegesplan” zu erhalten.
Nach einem Treffen mit einer Delegation des US-Kongresses schrieb Selenskij am Dienstag auf der Plattform X: “Jetzt, am Ende des Jahres, haben wir eine echte Chance, die Zusammenarbeit zwischen der Ukraine und den Vereinigten Staaten zu stärken.” Selenskij hat wiederholt an die westlichen Partner appelliert, mehr Unterstützung zu gewährleisten. “Entschlossenes Handeln jetzt kann ein faires Ende der russischen Aggression gegen die Ukraine im kommenden Jahr beschleunigen”, schrieb Selenskij weiter. “Unser Siegesplan wird dazu beitragen, Russland praktisch zum Frieden zu zwingen.”
Am Montag war Selenskij in New York beim zweitägigen UN-Zukunftsgipfel aufgetreten. Noch diese Woche reist er nach Washington, um US-Präsident Joe Biden seinen “Siegesplan” vorzustellen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters schreibt, will Selenskij hiermit auf Washingtons Politik in der Ukraine-Frage einwirken, unabhängig davon, wer die US-Präsidentschaftswahlen am 5. November gewinnen wird.
Washington und weitere westliche Verbündete hätten in den vergangenen zweieinhalb Jahren milliardenschwere Militärhilfe an die Ukraine bereitgestellt, so die Agentur. Außerdem hätten die EU und die USA mehrere Runden von Sanktionen gegen Russland verabschiedet. In einem Interview mit dem US-Sender ABC News drängte Selenskij die USA und andere Partner, Kiew weiterhin zu unterstützen. “Der Plan für den Sieg ist die Stärkung der Ukraine”, behauptete er. “Deshalb bitten wir unsere Freunde, unsere Verbündeten, uns zu stärken.”
Außerdem ist der ukrainische Präsident von einem baldigen Ende des Krieges mit Russland überzeugt. “Ich nehme an, wir sind dem Frieden näher, als wir denken”, sagte er. “Wir sind dem Kriegsende näher. Wir müssen nur sehr, sehr stark sein”. Selenskij betonte, dass die Ukraine “allein aus einer starken Position heraus Putin dazu drängen kann, den Krieg zu beenden”.
Reuters weist darauf hin, dass Selenskij bisher noch keine Einzelheiten über seinen “Siegesplan” mitgeteilt habe, außer dass dieser “als eine Brücke zur zweiten Friedenskonferenz” dienen müsse. “Der Siegesplan ist eine Brücke. Nach dem ersten Friedensgipfel sahen unsere Partner, dass Russland zu keinerlei Gesprächen bereit war”, erklärte Selenskij in einem Interview mit der Zeitschrift The New Yorker. Laut ihm hätten Kiews Verbündete gesehen, dass sie den russischen Präsidenten “niemals zu fairen und gleichberechtigten Verhandlungen zwingen werden”, wenn sie die Ukraine nicht stark machten. “Und so ist der Siegesplan ein Plan, der die Ukraine schnell stärkt. Eine starke Ukraine wird Putin an den Verhandlungstisch zwingen. Davon bin ich überzeugt.”
Am Montag betonte Andrei Jermak, der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, dass der Plan zur Beendigung des militärischen Konflikts mit Russland einen beschleunigten Beitritt der Ukraine zur NATO vorsehe. Moskau werde dies aber nie tolerieren, so Jermak.
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