In einer Erklärung kündigt Hyundai den Verkauf seines Autowerks in Sankt Petersburg an. Der Betrieb des Werks wurde nach dem Beginn der speziellen Militäroperation in der Ukraine eingestellt. In einer Sitzung stimmte der Aufsichtsrat von Hyundai dem Plan zu, seinen Anteil an dem Werk zu verkaufen.
Nun werden die Geschäftsbedingungen mit der russischen Firma Art Finans verhandelt, die der Unternehmensstruktur von Avilon-Chef Andrei Pawlowitsch angehört. Bereits im Mai schloss das Autohaus Avilon ein Geschäft zum Kauf der russischen Vermögenswerte des deutschen Volkswagen-Konzerns ab. Hyundai sei dabei, das Geschäft mit Art Finans abzuschließen, geht aus der Mitteilung hervor. Der Automobilhersteller verspricht:
“Hyundai Motors wird den Hyundai-Kunden in Russland weiterhin Kundendienst und andere Unterstützung bieten.”
Nach Angaben der südkoreanischen Zeitung Chosun beläuft sich der Wert des Geschäfts auf 140.000 Won (rund 100 Euro). Hyundai verkauft auch das Werk von General Motors in Sank Petersburg, das im Jahr 2020 gekauft wurde.
Das Hyundai-Werk in Sankt Petersburg kündigte am 1. März vergangenen Jahres die Einstellung der Produktion an. Als Grund wurde ein Mangel an Komponenten aufgrund von Störungen in der Logistikkette angegeben. Ende Dezember vergangenen Jahres schrieb die russische Zeitung Wedomosti, dass das Werk die Produktion von Karosserien für Hyundai-Solaris-Autos wieder aufgenommen habe. Diese seien jedoch nicht für den russischen Markt bestimmt gewesen, sondern für das Montagewerk in Kasachstan, hieß es.
Im August 2022 hatte Moskaus Bürgermeister Sergei Sobjanin berichtet, dass die russische Hauptstadt die Autofabrik Renault Russia für einen Rubel (0,010 Euro) übernommen habe.
Mehr zum Thema – Rückzug aus Russland: Europäische Unternehmen verlieren mehr als 100 Milliarden Euro