Anfang Dezember 2022 wurde der Oberst a. D. Maximilian Eder in Italien im Rahmen der sogenannten “Reichsbürgerrazzia “verhaftet. Seit seiner Auslieferung nach Deutschland im Februar sitzt er wegen Terrorverdachts in der Justizvollzugsanstalt Landshut in Untersuchungshaft. Am Freitag teilte sein Strafverteidiger Alois Fuggenthaler gegenüber Zeit Online mit, sein Mandant habe am Vormittag des 12. April in der JVA ein “Todesfasten” begonnen. “Er nimmt keine Nahrung und keine Flüssigkeit mehr zu sich”, so Fuggenthaler.
Dem Zeitungsbericht zufolge wirft die Staatsanwaltschaft dem ehemaligen Offizier die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vor. Mit seinen mutmaßlichen Reichsbürger-Mitverschwörern habe er die “bestehende staatliche Ordnung der Bundesrepublik stürzen” wollen. Angeblich habe Eder 50.000 Euro erhalten, um damit militärische Strukturen aufzubauen. Laut Zeit Online habe er das Geld aber offenbar für andere Zwecke verwendet.
Aufgrund der “dramatischen Lage” ihres Mandanten beantragten die Strafverteidiger einen Haftprüfungstermin wegen Haftunfähigkeit. Seit der Haftprüfung am vergangenen Mittwoch habe der Bundesgerichtshof dazu noch keine Entscheidung gefällt. Grundsätzlich erlaubt das bayerische Strafvollzugsgesetz, Gefangene auch gegen deren Willen zwangszuernähren. Der stellvertretende Leiter der JVA, Michael Stangl, teilte auf Anfrage mit, dass man sich zu dem Fall nicht äußere. “Man wolle generell keine Angaben zu dem Fall machen”, sagte er.
Wie der Publizist und Mediziner Paul Brandenburg auf seinem Internetportal mitteilte, habe sich Eders Pflichtverteidiger Ralf Dalla Fini am Freitag bei der JVA nach dem Verbleib seines Mandanten erkundigt. Der Rechtsanwalt habe wissen wollen, ob Eder mittlerweile in eine Klinik gebracht worden sei.
“Ich wurde von dem Mitarbeiter der Telefonzentrale der JVA Landshut abgewimmelt. Man würde nur Behörden Auskunft geben”, so Dalla Fini. “Ich weiß nicht, wo mein Mandant ist oder wie es ihm geht.”
Da die JVA außerhalb der Bürozeiten nicht zu Mitteilungen verpflichtet sei, wisse selbst die Familie nicht, wo er sich aufhält. Der in Passau niedergelassene Arzt Dr. Ronald Weikl ist mit dem Ex-Offizier Eder befreundet. Seit Freitagnachmittag erkundige er sich in Krankenhäusern und Leitstellen rund um Landshut und bis zum Bayerischen Wald nach dem Verbleib von Maximilian Eder. “Alle waren hilfsbereit und haben in ihren Listen nachgeschaut, aber da gab es keinen Maximilian Eder”, berichtete Weikl.
Am Samstagvormittag erklärte Rechtsanwalt Dalla Fini: “Bis dato weiß weder die Verteidigung noch die Familie von Maximilian Eder, wo er sich aufhält und wie es ihm geht – beziehungsweise ob er überhaupt noch am Leben ist.”
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