Nach dem Einsturz einer frisch renovierten Hängebrücke in der indischen Stadt Morbi im Bundesstaat Gujarat sollen am Sonntagabend (Ortszeit) mindestens 141 Menschen, darunter 47 Kinder, ums Leben gekommen sein. Dies berichtet die lokale Nachrichtenagentur NDTV. Insgesamt seien bereits 177 Menschen gerettet worden.
Unterdessen teilten Ortsbehörden mit, dass die Rettungs- und Suchaktionen für heute abgebrochen worden seien. Am Dienstagmorgen würden sie wieder aufgenommen werden. Die Behörden befürchteten, dass fast hundert Leichen im schlammigen Wasser verborgen seien, hieß es weiter.
Videoaufnahmen des genauen Zeitpunkts des Einsturzes wurden nun im Internet veröffentlicht und scheinen zu zeigen, dass eine Gruppe junger Männer kurz vor der Tragödie absichtlich an der Brücke rüttelt.
Indischen Nachrichtenagenturen zufolge hätten Augenzeugen bestätigt, dass die Jugendlichen ständig an der Brücke gerüttelt und mit den Brückenkabeln gespielt hätten. Ein Augenzeuge gegenüber News18 Gujarat:
“Einige Jugendliche hatten seit 15 Uhr absichtlich an der Brücke gerüttelt. Sie verursachten Schäden an der Brücke. Die Brücke war so empfindlich und schwankte stark, selbst wenn eine einzelne Person dagegen drückte. Ich habe keinen Sicherheitsdienst gesehen, der die Jugendlichen am Rütteln der Brücke hinderte.”
Nach Angaben der Polizei von Gujarat seien wegen des tragischen Unfalls bereits neun Personen festgenommen worden. Der Innenminister von Gujarat, Harsh Sanghavi, erklärte am Montagmorgen, dass ein Strafverfahren eingeleitet worden sei und ein fünfköpfiger Ausschuss den Einsturz der Brücke untersuche.
Indiens Premierminister Narendra Modi kündigte eine Entschädigung für die Hinterbliebenen und die Verletzten an. Er werde “nichts unversucht lassen”, um den Überlebenden, den Verletzten und den Familien der Verstorbenen zu helfen. Der Premierminister wird Morbi am Dienstag besuchen.
Die 150 Jahre alte Hängebrücke über den Machchhu-Fluss in Morbi stürzte am Sonntag ein, als sich rund 500 Menschen auf dieser befanden. Die Brücke war nach Angaben der Beamten nur für das Gewicht von circa 125 Personen ausgelegt. Sie war in den vergangenen sieben Monaten wegen Renovierungsarbeiten geschlossen und wurde diese Woche wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
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