Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew forderte am Montag eine “vollständigen Demontage des politischen Regimes” der Ukraine. Medwedew, der jetzt als stellvertretender Vorsitzender des Sicherheitsrates dient, teilte auf Telegram seine “persönliche Meinung” mit, bei der er zu dem Schluss kam, dass das derzeitige “nationalsozialistische politische Regime in Kiew eine ständige, direkte und eindeutige Bedrohung für Russland” darstelle.
“Deshalb sollten unsere zukünftigen Maßnahmen, neben dem Schutz unseres Volkes und der Grenzen des Landes, meiner Meinung nach auf eine vollständige Demontage des politischen Regimes der Ukraine abzielen”, schrieb Medwedew. Zu den Raketenangriffen, die am Montagmorgen gegen das gesamte Gebiet der Ukraine geführt wurden, schrieb er, dass dies eine “erste Episode” war und dass “es weitere geben wird”.
Der ukrainische Geheimdienst SBU hat Russlands ehemaligen Präsidenten Dmitri Medwedew derweil “zur Fahndung” ausgeschrieben. Laut einer am gestrigen Montag veröffentlichten Bekanntmachung, wird Medwedew “der Angriff auf die Grenzen und die Souveränität der Ukraine” vorgeworfen.
Der russische Präsident Wladimir Putin bestätigte am Montag zudem, dass die Großoperation gegen die ukrainische Infrastruktur eine Reaktion auf den Angriff gegen die Brücke von Kertsch vom 8. Oktober war. Moskau betrachtet diesen Angriff als einen von den ukrainischen Sicherheitsdiensten organisierten Terrorakt. Putin erinnerte zudem daran, dass “das Kiewer Regime seit geraumer Zeit auf terroristische Methoden setzt”, und warnte die Ukraine vor weitere Angriffe auf russischen Boden. Andernfalls drohe Kiew eine Reaktion “in einem Ausmaß, die den Drohungen entspricht, welche gegen Russland geschaffen werden”, sagte der Präsident.
Die Ukraine hat offiziell keine Verantwortung für den Angriff auf die Brücke von Kertsch übernommen, obwohl Spitzenbeamte des Regimes die tödliche Explosion öffentlich feierten. Erwartungsgemäß verurteilte die EU die Angriffe auf ukrainische Städte. Der Spitzendiplomat der Europäischen Union, Josep Borrell, versprach als Reaktion darauf, Kiew mit noch mehr militärischer Hilfe beizustehen.
Das russische Verteidigungsministerium bestätigte, dass die russischen Streitkräfte mehrere Angriffe “auf Objekte der militärischen Kommando- und Kontrollsysteme, und Kommunikations- und Energieeinrichtungen der Ukraine” durchgeführt haben. Kiew, Lemberg, Charkow, Odessa und mehrere andere Städte wurden nach Angaben der lokalen Behörden angegriffen, während Regionen in der gesamten Ukraine mit Stromausfällen konfrontiert sind. Laut Angaben der ukrainischen Behörden kamen bei den Angriffen 14 Menschen ums Leben und mehrere Dutzend wurden verletzt.
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