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18.06.2022 17:55 Uhr
17:55 Uhr
Plant Polen eine Flugverbotszone über der Westukraine?
Als “äußerst gefährliche Aussage aus Polen” bezeichnete der Telegram-Kanal Ukraina.ru die Meldung, Warschau könnte den Luftraum über der Westukraine schließen, um russische Raketenangriffe abzuwehren. Der ehemalige Leiter des polnischen Sonderdienstes BNB, Brigadegeneral Stanisław Koziej, habe dies erklärt.
Nach Ansicht des Generals sollte die NATO die der Ukraine zur Verfügung gestellte militärische Ausrüstung auch auf dem Territorium der Ukraine selbst schützen, wenn diese nahe an den Grenzen der NATO liegt.
Es sei bemerkenswert, dass die NATO wiederholt betont hat, dass das Bündnis den Himmel über der Ukraine nicht schließen würde, um eine direkte Konfrontation mit Russland zu vermeiden.
Warschau fungiere wieder einmal als “Kettenhund” Washingtons, aber man könne davon ausgehen, dass Polen bisher von für den westlichen Block selbstmörderischen Schritten abgehalten wurde, heißt es in der Meldung.
Mehr zum Thema – Russischer Sicherheitsrat: Polen versucht, die Westukraine zu besetzen
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17:15 Uhr
Boris Johnson spricht über “Ukraine-Müdigkeit”
Der britische Premierminister Boris Johnson hat erklärt, dass die Welt des Konflikts in der Ukraine überdrüssig geworden ist: “Es ist sehr wichtig, in die Ukraine zu reisen, besonders in dieser schwierigen Zeit. Wir sind besorgt darüber, dass es weltweit eine gewisse Müdigkeit in Bezug auf die Ukraine gibt”, sagte er laut RIA Nowosti dem britischen Fernsehsender Sky News.
Johnson ist am Freitag überraschend nach Kiew gereist. Bei seinem zweiten Besuch in der ukrainischen Hauptstadt seit Beginn der russischen Militäroperation überbrachte der britische Premierminister das Angebot einer britisch geführten Ausbildungsmission, die das Potenzial habe, “ausschlaggebend für den Kriegsverlauf” zu sein. Regierungsangaben zufolge sollen dabei bis zu 10.000 Soldaten innerhalb von nur 120 Tagen ausgebildet werden können.
In Kiew besuchte Johnson u. a. eine Kirche und die Ausstellung der zerstörten russischen Militärtechnik, wo auch in Russland ausgemusterte Totschka-U-Rakete präsentiert worden war.
Der Johnson-Besuch folgte auf den Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und dem italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi in Kiew am Donnerstag.
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16:30 Uhr
Russisches Verteidigungsministerium: Artilleriekräfte haben 180 Truppen- und Ausrüstungslager getroffen
Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums Igor Konaschenkow teilte am Samstag mit, dass russische Raketen- und Artilleriekräfte im Laufe des vergangenen Tages mehr als 310 Nationalisten, zehn Panzer und drei Grad MLRS-Fahrzeuge zerstört haben.
Er erklärte, die Raketen- und Artilleriekräfte hätten 180 Truppen- und Ausrüstungslager, 16 Gefechtsstände sowie 32 Artillerie- und Mörserstellungen der ukrainischen Streitkräfte getroffen.
“Als Ergebnis der Schläge wurden mehr als 310 Nationalisten, zehn Panzer und andere gepanzerte Kampffahrzeuge, drei Kampffahrzeuge des Mehrfachraketenwerfersystems Grad, neun Feldartilleriegeschütze und 14 Spezialfahrzeuge zerstört”, sagte Konaschenkow.
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15:50 Uhr
Russisches Verteidigungsministerium meldet Zerstörung von vier Zügen mit US-Haubitzen des Typs M777
Wie der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Generalleutnant Igor Konaschenkow, mitteilte, haben russische Truppen vier ukrainische Züge mit US-Haubitzen des Typs M777 und vier Züge mit Mehrfachraketenwerfer des Typs Grad mit präzisionsgelenkten Langstreckenraketen zerstört.
Insgesamt wurden dem Ministerium zufolge zwölf Schießstände getroffen. Die in den USA hergestellte Militärtechnik befand sich in der Nähe der Siedlungen Lastochkino, Otschertino, Wodjanje und Schelannoje auf dem ukrainisch kontrollierten Territorium in der Volksrepublik Donezk. Grad MLRS waren in der Nähe von Awdejewka und den Siedlungen Keramik und Schelannoje stationiert.
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14:41 Uhr
Medienbericht: Anschlag auf Leiter des Strafvollzugs in Cherson
Die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti berichtet unter Berufung auf eine Quelle in den russischen Sicherheitsbehörden, dass der Leiter des ukrainischen Strafvollzugs im ukrainischen Gebiet Cherson bei einem Anschlag verletzt und in ein Krankenhaus eingeliefert worden sei. Das Leben von Jewgeni Sobolew sei außer Gefahr. Für die Attacke seien ukrainische Terroristen verantwortlich.
Laut Medienberichten sei der Sprengsatz an einem Baum in der Nähe des Parkplatzes von Sobolews Pkw befestigt worden. Durch die Explosion habe nicht nur der Fahrer, sondern auch ein vorbeifahrender Radfahrer Verletzungen erlitten. In den benachbarten Häusern seien Fensterscheiben kaputtgegangen.
In den sozialen Netzwerken macht ein Video die Runde, das die Folgen der mutmaßlichen Attacke zeigen soll.
Das Gebiet Cherson wird von der russischen Armee kontrolliert. Die Region wird von einer militärisch-zivilen Verwaltung regiert. Die örtlichen Behörden wollen der Russischen Föderation beitreten.
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14:04 Uhr
Union fordert in Antrag schnelle Waffenlieferungen an die Ukraine
Kurz nach dem Besuch von Kanzler Olaf Scholz in Kiew will die Union den Druck zur Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine erhöhen. In einem Antrag der CDU/CSU-Bundestagsfraktion heißt es, die deutschen Waffenlieferungen an die Ukraine sollten “in Quantität und Qualität unverzüglich und spürbar” intensiviert werden. Der Antrag liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Er sei final in der Fraktion abgestimmt, so ein Sprecher. Über den Antrag soll in der kommenden Woche im Bundestag beraten werden.
Die Bundesregierung hat der Ukraine sieben Panzerhaubitzen, drei Mehrfachraketenwerfer, etwa 50 Flugabwehrpanzer vom Typ Gepard und ein Raketenabwehrsystem vom Typ Iris-T zugesagt. Kritisiert wird jedoch immer wieder, dass die Waffen zu spät geliefert werden. Alle von der Bundesregierung eingeleiteten und angekündigten Lieferungen schwerer Waffen seien über das Ankündigungsstadium und vorbereitende Maßnahmen nicht hinausgekommen, heißt es im Unionsantrag. Aus verfügbaren Beständen der Bundeswehr sollten in größtmöglichem Umfang Rüstungsgüter direkt für die Ukraine bereitgestellt und unverzüglich dorthin geliefert werden, inklusive schwerer Waffen.
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13:40 Uhr
Russland meldet Abschuss eines ukrainischen Mi-24-Hubschraubers
Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Generalleutnant Igor Konaschenkow, hat auf seinem Pressebriefing am Samstagnachmittag über weitere russische Angriffe auf militärische Ziele in der Ukraine berichtet. Mit hochpräzisen Raketenschlägen seien in der Nähe von Krementschug und Lissitschansk Anlagen zur Erdölverarbeitung und Brennstoffdepots zerstört worden. Darüber hinaus seien zwölf Feuerstellungen der ukrainischen Artillerie außer Gefecht gesetzt worden.
Innerhalb der letzten 24 Stunden habe die russische Luftwaffe 62 Ansammlungen von Technik und Personal der ukrainischen Streitkräfte angegriffen. Dadurch seien mehr als 160 ukrainische Nationalisten getötet worden. Zerstört worden seien ein Flugabwehrraketenkomplex vom Typ Buk-M1, fünf Mehrfachraketenwerfer vom Typ Grad, sechs Panzer und Panzerfahrzeuge, acht Artilleriegeschütze und drei Munitionslager, erklärte Konaschenkow.
Der Behördensprecher berichtete auch, dass die russische Flugabwehr in der Nähe der Ortschaft Kamyschewacha ein ukrainisches Su-25-Kampfflugzeug abgeschossen habe. Außerdem sei in der Nähe der Ortschaft Archangelskoje ein Mi-24-Hubschrauber abgeschossen worden. Die Ukraine habe zudem in der Volksrepublik Lugansk sowie in den Gebieten Cherson, Charkow und Saporoschje acht Drohnen, darunter eine vom Typ Bayraktar TB-2, verloren. Die russische Flugabwehr haben überdies vier ukrainische ballistische Totschka-U-Raketen und 24 reaktive Uragan-Geschosse abgefangen.
Bei zahlreichen russischen Artillerieangriffen seien Konaschenkow zufolge über 310 ukrainische Kämpfer getötet worden. Zehn Panzer und andere Panzerfahrzeuge, drei Mehrfachraketenwerfer vom Typ Grad und neun Artilleriegeschütze seien außer Gefecht gesetzt worden.
Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums habe die Ukraine seit dem Beginn der Sonderoperation am 24. Februar insgesamt 206 Flugzeuge, 132 Hubschrauber, 1.241 Drohen, 343 Flugabwehrraketenkomplexe, 3.613 Panzer und andere Panzerfahrzeuge, 547 Mehrfachraketenwerfer sowie 2.032 Geschütze und Mörser verloren.
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13:17 Uhr
Massiver Beschuss auf Donezk: Behörden melden zwei Tote und mehrere Verletzte
Die Behörden von Donezk berichten über einen massiven Artillerieangriff aus der Ukraine. Demnach gerieten mehrere Bezirke der Hauptstadt der Volksrepublik unter Beschuss. Bürgermeister Alexei Kulemsin teilte mit, dass die ukrainischen Kräfte am Samstag mehr als 60 Geschosse auf Donezk abgefeuert hätten. Dabei seien mehrere Häuser teils schwer beschädigt worden. Auch ein Gebäude der Nationalen Universität sei zu Schaden gekommen.
Einwohner von Donezk posten in den sozialen Netzwerken Fotos und Videos, die Rauchsäulen über der Stadt zeigen. Es sind auch Explosionen zu hören.
Der örtliche Katastrophenschutz teilte inzwischen mit, dass bei einem ukrainischen Angriff zwei seiner Mitarbeiter ums Leben gekommen seien. Ein Feuerwehrmann sei getötet worden, als er mit seinen Kollegen gerade einen durch ein Geschoss verursachten Brand gelöscht habe. Ein anderes Geschoss sei sieben Meter entfernt von dem Löschfahrzeug eingeschlagen. Drei weitere Feuerwehrleute und der Fahrer seien verletzt worden und dieser später im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen.
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12:34 Uhr
Scholz sichert Ukraine weitere Hilfen zu
Bundeskanzler Olaf Scholz hat der Ukraine weitere Hilfen im Kampf gegen Russland zugesichert. Der SPD-Politiker sagte in einer am Samstag erstmals veröffentlichten Videobotschaft:
“Wir werden weiter finanzielle Mittel zur Verfügung stellen. Wir werden beim Wiederaufbau helfen. Wir werden weiter Waffen liefern, die dringend notwendig sind für die Verteidigung der Unabhängigkeit der Ukraine.”
Scholz betonte, Russland habe die Ukraine überfallen. Viele Menschen seien schon gestorben, viele Häuser, viele Städte und Dörfer seien zerstört. Der Bundeskanzler erwähnte seinen Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew am Donnerstag zusammen mit dem italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Es gehe nun darum, die Solidarität auch mit einer Perspektive zu verbinden. Ein EU-Beitrittskandidatenstatus sei notwendig für die Ukraine.
In der Ukraine ist Krieg. Viele Bürgerinnen und Bürger fragen sich: Was machen wir – was macht Europa? Wir sorgen dafür, dass die Ukraine eine europäische Zukunft bekommt. Wie genau, erkläre ich in der ersten Folge von #KanzlerKompakt. pic.twitter.com/Z9cwau3U7R
— Bundeskanzler Olaf Scholz (@Bundeskanzler) June 18, 2022
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12:05 Uhr
Gazprom stoppt vorübergehend Gaslieferungen durch TurkStream
Das russische Energieunternehmen Gazprom wird vom 21. bis zum 28. Juni keine Gasexporte durch die beiden Strände der Pipeline TurkStream gewährleisten. Der Schritt wird mit planmäßigen technischen Wartungsarbeiten begründet. Die Einstellung der Gaslieferung sei im Voraus mit allen Seiten abgesprochen worden.
— Gazprom (@GazpromDE) June 18, 2022
Durch TurkStream liefert Russland Gas in die Türkei. Durch die Pipeline werden auch Transitlieferungen nach Süd- und Südosteuropa abgewickelt.