Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich darauf vorbereitet, Israel am Sonntag zu einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump zu verlassen, um die Beziehungen zu Washington nach den Spannungen mit der vorherigen Regierung im Weißen Haus wegen des Gaza-Kriegs zu stärken. Netanjahu, der erste ausländische Regierungschef, der Trump seit seinem Amtsantritt im letzten Monat besucht, reist ab, während die Waffenruhe im Gazastreifen noch anhält und die Verhandlungen über eine zweite Phase voraussichtlich noch in dieser Woche beginnen werden.
Die Verhandlungen über die nächste Phase der Waffenruhe im Gazastreifen sollen nach Darstellung Israels morgen in Washington beginnen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu werde sich dort mit dem US-Sonderbeauftragten für den Nahen Osten, Steve Witkoff, treffen und über Israels Verhandlungspositionen sprechen, teilte das Büro des israelischen Regierungschefs mit. Am Tag darauf werde Netanjahu im Weißen Haus im Rahmen eines “historischen Treffens” mit dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump zusammenkommen und mit ihm unter anderem über die Zukunft des verwüsteten Gazastreifens reden, hieß es.
Bei seinem Treffen mit Trump stünden am Dienstag “die Geiseln, der Umgang mit allen Elementen der iranischen Achse und weitere zentrale Themen” auf der Tagesordnung, teilte Netanjahus Büro weiter mit. Vor seiner Abreise erklärte Netanjahu:
“Die Entscheidungen, die wir in diesem Krieg getroffen haben, haben bereits das Gesicht des Nahen Ostens verändert. Unsere Entscheidungen und der Mut unserer Soldaten haben die Landkarte neu gezeichnet. Aber ich glaube, dass wir sie in enger Zusammenarbeit mit Präsident Trump noch weiter und zum Besseren verändern können.”
I’m leaving for a very important meeting with @realDonaldTrump in Washington.The fact that this would be President Trump’s first meeting with a foreign leader since his inauguration is telling. I think it’s a testimony to the strength of the Israeli-American alliance. It’s… pic.twitter.com/wWYrC7mYrF
— Benjamin Netanyahu – בנימין נתניהו (@netanyahu) February 2, 2025
Israel und die Hamas hatten sich bei den indirekten Gesprächen darauf geeinigt, dass sie am 16. Tag der Waffenruhe, also morgen, Verhandlungen über ein dauerhaftes Ende des Krieges und die Freilassung aller noch lebenden Geiseln aufnehmen werden. Rechtsextreme israelische Politiker haben damit gedroht, die Regierung zu verlassen, sollte Netanjahu diese zweite Phase des Waffenruhe-Abkommens durchziehen. Er könnte also den Kollaps seiner Koalition riskieren.
Netanjahu, gegen den ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs wegen Kriegsverbrechen im Gazastreifen vorliegt, hatte ein angespanntes Verhältnis zu Trumps Vorgänger Joe Biden und hat das Weiße Haus seit seiner Rückkehr ins Amt Ende 2022 nicht mehr besucht.
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