Das Werk im Hagener Stadtteil Hohenlimburg, das für den Konzern Thyssenkrupp Federn produziert, soll bis 2007 geschlossen werden. Von den derzeit 340 Mitarbeitern werden 300 gehen müssen. Im gesamten Bereich der Automobilzuliefererindustrie sind inzwischen längst zehntausende Arbeitsplätze verlorengegangen.
“Die Schließung des Produktionsstandortes Hagen ist die einzige verantwortungsvolle Lösung, um die Business Unit Federn und Stabilisatoren in einem schwierigen Umfeld nachhaltig zu stabilisieren”, erklärte Mario Gropp, Geschäftsführer dieses Unternehmenssektors. Dabei wird nicht nur die Produktion, sondern auch die “Competence Center” genannte Forschungsabteilung geschlossen.
“Aufgrund der anhaltend schwachen Automobilkonjunktur in Europa ist das Werk deutlich unterausgelastet. Zudem belasten die in Deutschland stark gestiegen Energiepreise, die strukturell hohen Lohnkosten und die Konkurrenz aus China die Wettbewerbsfähigkeit, weshalb die Auftragseingänge in den vergangenen Jahren deutlich rückläufig waren”, heißt es in der Presseerklärung des Unternehmens.
Bereits 2020 wurden Pläne geschmiedet, den ganzen Bereich umzustrukturieren, weil er nicht gewinnträchtig war. Thyssenkrupp plant, den gesamten Geschäftsbereich zu verkaufen ‒ es fand sich bisher allerdings kein Käufer.
Derzeit werden Verhandlungen über einen Sozialplan geführt. Jens Mütze von der Hagener IG Metall gibt sich optimistisch: “Ich gehe davon aus, dass wir das fair hinbekommen.”
In Hohenlimburg produziert nicht nur Thyssenkrupp Federn für Fahrzeuge ‒ an diesem Ort gibt es eine ganze Reihe von Federfabriken: Platzmann, VDF, Löbke, Grueber. Bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts werden in Hohenlimburg Federn produziert. Grundlage dafür bot die bereits zuvor ortsansässige Drahtzieherei.
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