Die Außenministerin der Zentralafrikanischen Republik, Sylvie Baïpo-Temon, hat der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti ein Interview gewährt, in dem sie auch über die dem armen afrikanischen Binnenstaat zugesagten Getreidelieferungen aus Russland berichtete. Die Diplomatin bestätigte die Worte des russischen Präsidenten Wladimir Putin, wonach die Fracht inzwischen unterwegs sei beziehungsweise von Schiffen verladen werde. Baïpo-Temon freute sich darüber, dass ihr Land Teil der russischen Initiative sei.
“Jetzt wird daran gearbeitet, dass die Empfänger sehr schnell den Zugriff zu diesen Spenden bekommen können.”
Die Ministerin erklärte dabei, dass die Getreidelieferungen in ihr Land sehr stark von Logistikrouten abhingen. Sehr wichtig seien in diesem Kontext die Autostraßen, darunter im benachbarten Kamerun. Deswegen führe Bangui derzeit Gespräche mit Jaunde, um das Problem zu lösen.
Nach dem Ausstieg aus dem Getreide-Deal mit der Ukraine hatte Putin beim Russland-Afrika-Gipfel Ende Juli in Sankt Petersburg versprochen, bis zu 50.000 Tonnen Getreide an Burkina Faso, Simbabwe, Mali, Somalia, Eritrea und die Zentralafrikanische Republik zu spenden.
In ihrem Interview für RIA Nowosti bekundete die Ministerin darüber hinaus den Wunsch ihres Landes, die Zusammenarbeit mit den BRICS-Staaten auszubauen. Somit möchte sich Bangui ihre Unterstützung in verschiedenen Projekten im Land sichern. Die Zentralafrikanische Republik würde auch gerne BRICS-Mitglied werden, dazu müsste sie aber zunächst gewisse Kriterien erfüllen.
“Ob die Zentralafrikanische Republik diese Kriterien erfüllt? Heute ist dies nicht der Fall.”
Bangui müsse sich jetzt darauf konzentrieren, “aus der Asche aufzuerstehen” und ein Land zu werden, das geachtet werde. Denn die Zentralafrikanische Republik habe ein sehr starkes wirtschaftliches Potenzial. Dass sie jetzt schwach sei, sei nicht normal.
Baïpo-Temon erklärte außerdem, warum ihr Land für die von Russland in der UN-Generalversammlung eingebrachte Resolution zum Kampf gegen die Nazismus-Verherrlichung gestimmt hatte. Die Ministerin verwies dabei auf das bestehende Rassismus-Problem. Der Nazismus habe zum Zweiten Weltkrieg geführt und einen großen Schaden angerichtet. Deswegen müsse die Welt einer Wiedergeburt dieser Ideologie entgegenwirken.
Am 19. Dezember hatte die UN-Generalversammlung die russische Resolution angenommen. Insgesamt stimmten 118 Länder dafür, 14 Staaten enthielten sich der Stimme. Dagegen stimmten 49 Länder, darunter die USA, Großbritannien, Deutschland, Italien, Japan, die Ukraine, Frankreich, Kanada, Australien, Österreich, Estland, Finnland, Lettland, Litauen und Polen.
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