Die Bundesregierung weiß laut dem Fokus offenkundig nicht, welche Menge an gespeichertem Gas der deutschen Industrie im Winter zur Verfügung steht. Die Bild am Sonntag berichtet über ein ihr vorliegendes Schreiben des Wirtschaftsministeriums an den stellvertretenden Unions-Fraktionsvorsitzenden Jens Spahn (CDU):
“Kenntnisse darüber, wohin das einzelne eingelagerte Gas fließt, liegen der Bundesregierung nicht vor.”
Die Bundesnetzagentur betonte daraufhin:
“Das gespeicherte Gas ist in weiten Teilen Eigentum von Gashändlern und -lieferanten, die häufig europaweit agieren.”
Das betrifft wohl auch Gas, das die Trading Hub Europe mit Steuergeldnern eingekauft und unter Treuhandverwaltung der Bundesnetzagentur im ehemaligen Gazprom-Speicher in Rehden zur Verfügung gestellt hat. Hier sei lediglich ausschlaggebend, wer den Höchstpreis biete. Spahn kommentiert das mit den Worten:
“Das sehr teuer eingekaufte Gas in unseren Speichern muss im Winter bei den deutschen Verbrauchern ankommen. Dazu muss die Ampel endlich einen Ausspeicherplan vorlegen. Sonst wiegen volle Speicher in falscher Sicherheit.”
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck betonte bereits in der Vergangenheit, dass er zu wenig Wissen über den deutschen Energiemarkt habe.
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