Wie der Münchner Merkur kürzlich berichtete, treibt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Umbenennung der Affenpocken voran. Die seit dem Frühjahr 2022 nahezu auf allen Kontinenten festgestellten Affenpocken-Viren und die durch sie verursachte Krankheit sollen umbenannt werden. Als Grundlage für die neue Bezeichnung solle ein Fachbegriff aus der Biologie herhalten, die Klade (englisch: clade). Darunter verstehe man “eine systematische Einheit verstanden, die den letzten Vorfahren und alle seine Nachfahren enthält.” Die Umbenennung sei aus Sicht der WHO erforderlich, um die Gelegenheit zur Diskriminierung oder Stigmatisierung aufgrund eines Begriffs und möglicher geographischer, kultureller oder anderer Assoziationen zu erschweren.
Was die Affenpocken betreffe, werde nun die sogenannte Klade I die Variante aus dem Kongobecken beziehungsweise Zentralafrika bezeichnen, die Klade II die westafrikanische Variante. Die Kladen werden durch römische Ziffern unterschieden, Subtypen mit angehängten lateinischen Kleinbuchstaben bezeichnet. In Deutschland sei die Variante Klade IIb verbreitet. Vorschläge zur künftigen Benennung der bisher als Affenpocken bekannten Krankheit können bei der WHO eingereicht werden.
“Clade X”
Als im Frühjahr 2022 die ersten Affenpocken-Infektionen festgestellt wurden, kam heraus, dass die Gesundheitsminister der G7-Staaten ein Planspiel mit Leopard-Pocken durchführten, um eine neue Pandemie zu simulieren. In diesem Zusammenhang fällt auf, dass vorhergehende Planspiele, die bis zum Beginn der Corona-Krise durchgeführt wurden, unter anderem auch eine Simulation unter dem Titel “Clade X” beinhalteten. Diese Übung fand 2018 statt, nach den früheren Planspielen “Dark Winter” (2001), “Global Mercury” (2003) und “Atlantic Storm” (2005). Das letzte Planspiel dieser Reihe vor dem Auftreten von COVID-19 war “Event 201” im Oktober 2019.
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(rt/dpa)