Minsk und Teheran wollen ihre bilaterale Kooperation noch stärker ausbauen. Zu diesem Zweck ist der iranische Präsident Massud Peseschkian am Mittwoch in der weißrussischen Hauptstadt angekommen. Dort wurde er von Präsident Alexander Lukaschenko empfangen. Während des Treffens in Minsk nannte Weißrusslands Präsident den Besuch des Iraners eine neue Etappe in der Entwicklung des bilateralen Verhältnisses. In diesem Zusammenhang erklärte Lukaschenko:
“Unter den Umständen der geopolitischen Turbulenz unternehmen Minks und Teheran konsequente und ausgewogene Schritte, um ihre Zusammenarbeit weiter zu entwickeln. Sie arbeiten mühsam daran, jede neue Herausforderung in eine neue Möglichkeit zu verwandeln.”
Lukaschenko erinnerte daran, dass Peseschkians Besuch in Weißrussland noch am Rande des BRICS-Gipfels im russischen Kasan im Herbst 2024 vereinbart worden war. Er dankte seinem Amtskollegen für dessen Engagement, dank dem Minsk bei dieser Staatenvereinigung den Partnerstatus erlangt hatte, und begrüßte das Inkrafttreten der Vereinbarung über die Freihandelszone zwischen der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU) und Iran.
“Ich bin mir sicher, dass dies der handelswirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen unseren Staaten einen starken Impuls verleihen wird.”
Ein wichtiges Ziel seien die Verbesserung der Transportverbindungen und die Entwicklung des Korridors Nord-Süd, fügte Lukaschenko hinzu. Minsk und Teheran hätten gemeinsame Werte und Grundsätze, indem sie nach dem Aufbau einer multipolaren Welt strebten, in der jeder Staat seinen eigenen Entwicklungsweg ohne Außeneinwirkungen bestimmen könnte.
In diesem Zusammenhang verurteilte Lukaschenko die zahlreichen westlichen Sanktionen gegen die beiden Länder. Der Regierungschef bezeichnete sie als illegal und sprach von einem “Wirtschaftsterrorismus” des Westens. Dank ihrer Kooperation widersetzten sich Minsk und Teheran aber dem “aggressiven und heuchlerischen” Sanktionskrieg.
Auch Peseschkian zeigte sich zuversichtlich, dass die Entwicklung des bilateralen Verhältnisses die westlichen Sanktionen neutralisieren könnte. Sowohl Teheran als auch Minsk möchten unabhängig bleiben. Der iranische Präsident verwies darauf, dass sein Land seit mehr als 40 Jahren mit diversen Einschränkungen konfrontiert sei. Auch Weißrussland befinde sich seit einer längeren Zeit unter Sanktionsdruck der USA und ihrer Verbündeten. Solche Handlungen bezeichnete Peseschkian als destruktiv und inakzeptabel.
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