Der Besuch des ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi in Washington ist auf unbestimmte Zeit verschoben worden, wie Al Arabiya am Dienstag berichtete.
Ursprünglich sollte Sisi am 18. Februar nach Washington reisen, doch der Besuch wurde verschoben, weil Kairo gegen die Pläne von US-Präsident Donald Trump ist, die Palästinenser aus dem Gazastreifen nach Ägypten und Jordanien umzusiedeln, berichtete Al Arabiya.
Trump setzt nun als Druckmittel die Drohung ein, US-Finanzmittel und Militärhilfen für Ägypten und Jordanien zu streichen.
In einem Interview mit Fox NEWS sagte Trump am Montag, sollten Ägypten und Jordanien der Umsiedlung von Palästinensern in ihre Länder nicht zustimmen, könne er die Hilfe verweigern. Ägypten erhält seit fast fünf Jahrzehnten Militärhilfe aus den USA, derzeit 1,2 Milliarden US-Dollar jährlich, als Dank für den Friedensschluss mit Israel im Jahr 1978. Dazu kommen weitere Zahlungen von 300 Millionen US-Dollar, zum Beispiel an die Amerikanische Universität in Kairo.
Trump’s Gaza Plan: No Return for Displaced Palestinians”Do the Palestinians have a right to return? No, they will not have that right,” US President Donald Trump said in an interview with FOX News.”Because they will have much better housing. In other words, I’m talking about… pic.twitter.com/g7tLUBrvxb
— Uncensored News (@uncensorednews9) February 11, 2025
Hochrangige ägyptische Beamte, die mit Al Arabiya sprachen, bezeichneten die Beziehungen zu Washington als die “angespanntesten seit drei Jahrzehnten”, und Sisi erklärte Ende Januar, dass Ägypten sich “nicht an der Ungerechtigkeit der Umsiedlung des palästinensischen Volkes beteiligen” könne, so die lokale Nachrichtenseite Ahram Online.
Der jordanische König Abdullah II. hat am Dienstag bei seinem Treffen mit Donald Trump in Washington bekräftigt, dass er eine Umsiedlung der Bevölkerung aus dem Gazastreifen nicht toleriere. Er habe gegenüber dem US-Präsidenten “seine entschiedene Ablehnung der Umsiedlung von Palästinensern” aus dem Gazastreifen und dem Westjordanland zum Ausdruck gebracht, erklärte Abdullah II. nach dem Treffen auf der Plattform X. Er habe zudem unterstrich, dass dies eine “gemeinsame arabische Position” sei. Bei dem Treffen im Weißen Haus hatte Abdullah II. auch angeboten, 2000 palästinensische Kinder aufzunehmen, die an Krankheiten leiden.
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