Washington “beobachtet” die Situation mit der Kertsch-Brücke zur Krim, sagte US-Außenminister Antony Blinken am Montag vor Reportern. Er gab keine direkte Antwort darauf, ob die USA den Angriff der Ukraine auf die Brücke unterstützt hatten, bei dem zwei Zivilisten getötet worden waren und ein 14-jähriges Mädchen zur Waise geworden war.
Auf die Frage nach dem Angriff auf die Brücke entgegnete Blinken beim Pressebriefing des US-Außenministeriums, er habe “nichts Besonderes dazu zu sagen”. Blinken fuhr fort:
“Das ist eine Situation, die wir beobachten. Generell kann ich sagen, dass die Ukraine natürlich selbst entscheiden muss, wie sie diesen Krieg zur Verteidigung ihres Territoriums, ihrer Bevölkerung und ihrer Freiheit führt.”
Nach Angaben der russischen Behörden war die Brücke am frühen Montag von zwei Seedrohnen angegriffen worden. Die Explosion hatte keinen der Pfeiler beschädigt, sondern einen Teil des Straßenabschnitts zerstört, als eine Familie mit ihrem Auto vorbeigefahren war.
Alexei Kulik, 40, und seine Frau Natalja, 36, waren auf der Stelle getötet worden. Ihre Tochter Angelina, 14, war mit schweren Verletzungen mit einem Rettungsflugzeug nach Krasnodar geflogen worden. Am Montagnachmittag schwor der russische Präsident Wladimir Putin einen schnellen und harten Vergeltungsschlag gegen die Ukraine und betonte zudem:
“Der Vorfall ist ein weiterer terroristischer Angriff des Kiewer Regimes. Dieses Verbrechen ist aus militärischer Sicht sinnlos – da die Krim-Brücke schon lange nicht mehr für Militärtransporte genutzt wird – und brutal, da nur unschuldige Zivilisten getötet und verletzt wurden.”
Das russische Außenministerium nannte die Reaktion aus Kiew “zynisch und ungeheuerlich”, während einige ukrainische Abgeordnete und Social-Media-Nutzer den Tod der Kuliks und das Leid ihrer Tochter feierten. Ukrainischen Medien zufolge war der Angriff eine gemeinsame Operation der Marine und des Sicherheitsdienstes der Ukraine (SBU).
Dies ist der zweite tödliche Angriff Kiews auf die Brücke, die 2018 gebaut worden war, um die Krim mit dem russischen Festland zu verbinden. Anfang des Monats hatten die ukrainischen Behörden zugegeben, dass sie hinter dem Lkw-Bombenanschlag vom Oktober 2022 stecken, bei dem drei Zivilisten getötet und sowohl die Straßen- als auch die Eisenbahnbrücke beschädigt worden waren. Moskau hatte darauf mit Raketenangriffen auf die ukrainische Infrastruktur reagiert. Am 5. März war die Brücke wieder vollständig repariert worden.
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