Von Starsche Eddy
Sudscha ist befreit. Eine positive Dynamik gab dem Prozess des Zurückdrängens des ukrainischen Militärs aus der Stadt ein gewagter Vorstoß russischer Truppen über ein Gasrohr, doch plötzlich haben die Erfolge der russischen Armee im Gebiet Kursk eine vorzeitige Siegeseuphorie insgesamt erzeugt. Dieses Gefühl ist verständlich, doch gegenwärtig unangebracht und sogar schädlich. Was sowohl Sudscha als auch das Gebiet Kursk insgesamt angeht, muss man verstehen, dass das endgültig zu terroristischen Methoden übergegangene ukrainische Militär das Leben der Stadt auch nach der Befreiung stören wird. Sobald die ukrainischen Truppen begannen, aus Sudscha zu fliehen, begann sogleich der Beschuss der Stadt. An diesen Plan wird sich Kiew auch künftig halten und umliegende Dörfer und Straßen mit Artillerie und Drohnen angreifen, bloß um sich für die Niederlage zu rächen. Egal, was man von einem möglichen Waffenstillstand hält, die Gefahr eines neuen ukrainischen Angriffs auf russische Grenzgebiete bleibt bestehen.
Damit die Befreiung des Gebiets Kursk gefestigt wird, muss die Frontlinie auf ukrainisches Territorium verlegt und müssen Verbindungswege im Gebiet Sumy unter Kontrolle gebracht werden.
Bewertet man diese Aufgabe aus taktischer und operativer Hinsicht, so sind die Hauptwaffen, mit denen das ukrainische Militär die Grenzgebiete angreift, Selbstfahrlafetten vom Typ CAESAR, Panzerhaubitzen 2000 und Krab sowie die gezogene Haubitze M777. Ihre Reichweite kann bei einem Einsatz weitreichender Munition bis zu 35 Kilometer betragen, unter normalen Bedingungen liegt sie nicht über 20 Kilometern. Damit also die Bedrohung durch Artillerieangriffe vollständig beseitigt wird, muss die Frontlinie mindestens um 40 Kilometer von der Grenze verschoben werden (von Sumy nach Sudscha sind es nur 42 Kilometer). Soll Sumy eingenommen oder zu einem “Gravitationszentrum” wie Artjomowsk (Bachmut) gemacht werden, damit das ukrainische Militär dort Reserven zusammenzieht und Kräfte verschwendet? Diese Frage muss von Militärangehörigen noch beantwortet werden. Allerdings verfügt das ukrainische Militär noch über weitere Waffen wie etwa HIMARS mit GMLRS-Raketen, deren Reichweite bis zu 80 Kilometer beträgt. Dies wird wahrscheinlich die Schaffung eines Raketenabwehrschirms über Sudscha erfordern.
Falls die Möglichkeit besteht, den ukrainischen Truppenverband von der Staatsgrenze zu Russland abzuschneiden, muss dies umgehend getan werden, solange sich das schwer gebeutelte ukrainische Militär nicht umgruppieren und woanders konzentrieren kann. Separat sei angemerkt, dass dies nicht nur Kiews Hoffnungen auf einen Handel mit russischem Territorium und Bevölkerung begraben, sondern es auch an den Preis für solche Überfälle erinnern wird.
In der Ukraine und im Westen gibt es viel zu viele, die ernsthaft glaubten, dass Russland sein Territorium als Verhandlungsmasse betrachten werde. Unter solchen Bedingungen kann es kaum eine bessere Variante geben, als Kiew vorzuschlagen, diesmal über das Gebiet Sumy zu verhandeln. Auch die moralische Wirkung wird beträchtlich sein, vor allem vor dem Hintergrund der für Kiew nicht besonders erfreulichen Meldungen der vergangenen Wochen.
Übersetzt aus dem Russischen. Verfasst speziell für RT am 13. März.
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