Der russische Inlandsgeheimdienst Föderaler Sicherheitsdienst der Russischen Föderation (FSB) verfügt über Daten, dass britische Geheimdienste gemeinsam mit der Ukraine Sabotageangriffe auf die Turkish-Stream-Gaspipeline planen. Dies gab FSB-Direktor Alexander Bortnikow auf der 57. Sitzung des Rates der Leiter der Sicherheitsbehörden und Geheimdienste der GUS-Staaten in Samarkand bekannt:
“Wir haben Information, dass die Briten gemeinsam mit ukrainischen Geheimdiensten Sabotageoperationen gegen die Turkish-Stream-Gaspipeline vorbereiten. Gemeinsam mit dem MI6 plant Kiew Streifzüge ukrainischer Sabotagegruppen in die russischen Grenzgebiete und Angriffe auf kritische Infrastruktur, unter anderem mit unbemannten Luftfahrzeugen, unbemannten Booten und Kampfschwimmern.”
Angriffsziele könnten neben der Turkish-Stream-Erdgaspipeline selbst auch weitere Objekte wie etwa Büros und Einrichtungen ihrer Besitzer werden – des Kaspischen Pipeline-Konsortiums, zu dessen Anteilseignern Unternehmen aus Russland, Kasachstan und den USA gehören. An der unmittelbaren Planung dieser Anschläge seien neben Mitarbeitern des MI6 auch Ausbilder der britischen Sondereinheit SAS beteiligt.
Verlässlichen Daten zufolge steht hinter zahlreichen Terroranschlägen und Sabotageakten in Russland die Unterstützung Londons. Britische Spezialeinheiten seien auch unmittelbar an den Kämpfen des Ukraine-Krieges beteiligt, so der FSB-Direktor.
Diplomatische und mediale Sabotage der Friedensbemühungen
Neben direkter Beteiligung an Kriegshandlungen und Terror arbeite London auf der internationalen Ebene – diplomatisch wie medial – auch daran, dass der Krieg am Brennen bleibe, hielt Bortnikow fest:
“Es sind gerade die Briten, die durch Provokationen und Desinformation die Linie Brüssels vorzeichnen, eine Beilegung des ukrainischen Konflikts zu untergraben.”
London bestehe auf Europas beschleunigten Vorbereitungen für eine bewaffnete Konfrontation mit Russland, fordere regelmäßig die Entsendung von Truppen in die Ukraine und fördere die Verhängung einer Flugverbotszone dort, erinnerte Bortnikow.
Laut dem FSB-Direktor steckte der britische Geheimdienst auch hinter dem “Spiderweb”-Terror- und Sabotageanschlag der ukrainischen Streitkräfte in diesem Sommer, bei dem im Juni 2025 ein Angriff mit FPV-Drohnen auf Flugplätze in den Gebieten Murmansk, Irkutsk, Iwanowo, Rjasan und Amur ausgeführt wurde. Der FSB-Chef dazu:
“Unmittelbar vor Beginn der Verhandlungen der russischen und der ukrainischen Delegation in Istanbul am 2. Juni dieses Jahres wurde durch den SBU unter unmittelbarer Betreuung des britischen Geheimdienstes die Operation ‘Spiderweb’ durchgeführt. Ebenfalls die Briten waren es, die die anschließende Propagandabegleitung dieser Provokation leisteten und in den Medien Lügen über den angeblich enormen Schaden und die angebliche alleinige ukrainische ‘Urheberschaft’ für die Sabotage verbreiteten.”
Betrügerische Aktivitäten
Laut dem FSB sind in der Ukraine mehr als 120 Callcenter des Geheimdienstes SBU und der ukrainischen Streitkräfte aktiv, deren Ziel es ist, Jugendliche und Rentner in Russland meist durch Betrug für den Terrorismus zu rekrutieren. Ziele dieser Propaganda seien “Migranten, radikalisierte Personen, Randgruppen, Drogenabhängige und Menschen mit psychischen Erkrankungen.”
Die Aktionen der Terroristen würden bereits standardmäßig aus der Ferne über Messaging-Apps und soziale Medien koordiniert und die Waffen über Drittländer geliefert, wobei die Transporteure für Waffen und Sprengstoff typischerweise ohne Kenntnis um ihre Last eingesetzt würden, fügte Bortnikow hinzu.
Der FSB-Chef stellte eine Entsprechung dieser Aktivitäten im offiziellen Tenor der ukrainischen wie britischen Geheimdienste fest:
“Ich weise insbesondere auf die Aufrufe der jeweiligen Führung des MI6, des SBU und der Hauptdirektion für Aufklärung beim ukrainischen Verteidigungsministerium hin, im Rahmen eines sogenannten ‘Guerillakriegs’ alle in Russland Unerwünschten zu ‘töten’.”
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