Am Dienstag verkündete das Pentagon Central Command (CENTCOM), das US-Militärkommando für den Nahen Osten, den Anführer der Terrorgruppe Islamischer Staat in Syrien Maher al-Agal durch einen Drohnenangriff getötet zu haben. Nach Angaben des CENTCOM fand der Angriff außerhalb von Dschindairis im Nordwesten Syriens statt, einem Gebiet, das derzeit von den türkisch unterstützten Kräften kontrolliert wird.
Ein Stellvertreter von al-Agal sei bei dem Angriff ebenfalls schwer verletzt worden, hieß es.
CENTCOM-Sprecher Oberst Joe Buccino verkündete:
“Die Beseitigung dieser IS-Führer wird die Fähigkeit der Terrororganisation, weitere Anschläge zu planen und auszuführen, beeinträchtigen.”
“IS stellt weiterhin eine Bedrohung für die USA und ihre Partner in der Region dar.”
In den vergangenen Monaten haben die USA nach eigenen Angaben mehrere Angriffe und Razzien gegen hochrangige IS-Mitglieder im Nordwesten Syriens durchgeführt. Ein mutmaßlicher Anführer der Gruppe wurde bei einer Razzia im vergangenen Monat von US-Streitkräften festgenommen, während sich der IS-Kommandeur Abu Ibrahim al-Hashimi al-Qurashi bei einer Razzia von US-Spezialkräften in der Region im Februar mit einem Sprechstoffgürtel selbst tötete.
Ein Sprecher der sogenannten Syrischen Demokratischen Kräfte – einer von den USA unterstützten Fraktion im syrischen Bürgerkrieg – behauptete am Dienstag, dass sich “Hunderte” von IS-Kämpfern noch immer in den von der Türkei kontrollierten Gebieten Nordsyriens versteckten.
Zwar sind immer noch kleine Gruppen von IS-Kämpfern in Syrien aktiv, doch die Macht und der Einfluss der Gruppe sind in den vergangenen Jahren fast verloren gegangen. Während der IS einst riesige Gebiete im Irak, in Syrien und in Nordafrika beherrschte, gelang es der syrischen Regierung und Russland sowie den USA und ihren Verbündeten, die dschihadistische Organisation ab 2015 mit einer Luftangriffskampagne zu zerschlagen.
Der Angriff auf al-Agal erfolgte einen Tag vor dem Besuch von US-Präsident Joe Biden im Nahen Osten, der am Mittwoch in Israel landete, bevor er nach Saudi-Arabien weiterreiste. In Saudi-Arabien will Biden an einem Treffen des Golfkooperationsrates teilnehmen, dem Bahrain, Kuwait, Oman, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate angehören. Auch Delegationen aus Ägypten, Irak und Jordanien werden an dem Treffen teilnehmen.
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