Russland hat unter Vermittlung Katars neun Kinder zur Familienzusammenführung an die Ukraine übergeben. Die Zeremonie fand in der Botschaft des Nahost-Landes in Moskau statt. An der Veranstaltung nahmen der katarische Botschafter Ahmed bin Nasser Al Thani und die Beauftragte des russischen Präsidenten für Kinderrechte, Maria Lwowa-Belowa, teil. Die Kinder sind zwischen zwölf und 17 Jahren alt, wobei ein Kind von einem erwachsenen Bruder begleitet wurde.
Lwowa-Belowa präzisierte, dass die meisten Kinder bei nahen Verwandten in Russland lebten, in der Regel bei den Großeltern. So lebte beispielsweise ein 17-jähriges Mädchen bei ihrer Großmutter auf der Krim, wollte aber zu ihrer Mutter nach Kiew ziehen. Die Beauftragte erzählte ferner die Geschichte eines Jungen und unterstrich, dass die Geschichten der Wiedervereinigung oft mit tragischen Lebenssituationen verbunden seien:
“Die Mutter eines der Jungen starb, er blieb mit seinem Vater im Gebiet Cherson. Nach dem Tod seines Vaters im Oktober 2023 wurde das Kind im Klinikzentrum der Teilrepublik Krim für Schwindsucht- und Lungenheilkunde behandelt. Glücklicherweise nahmen seine Großeltern, die in der Ukraine leben, ihren Enkel in Obhut. Sie werden bald wieder vereint sein.”
Zwei weitere Jungen befanden sich im Waisenhaus in Aljoschki. Wegen gesundheitlicher Probleme werden sie mit einem Krankenwagen an die Grenze zur Ukraine gebracht, wo einer von seiner Mutter und der andere von seinem Vater abgeholt wird. Der katarische Botschafter wandte sich an Lwowa-Belowa mit den Worten:
“Wir hoffen, dass diese Arbeit fortgesetzt wird. Wir wollen natürlich, dass auf der ganzen Welt Frieden und Sicherheit herrschen und dass die Kinder heute und in Zukunft gesund und wohlbehalten nach Hause zurückkehren, denn das ist unsere Mission.”
Am Tag zuvor hatte in der diplomatischen Vertretung eine Zeremonie zur Wiedervereinigung von vier Kindern mit ihren Familien in Russland stattgefunden, die durch die ukrainische Seite übergeben worden waren. Unter Berücksichtigung der letzten beiden Kindergruppen wurden bisher 80 Kinder mit ihren Familien in der Ukraine und anderen Ländern zusammengeführt, 13 mit ihren Familien in Russland.
Lwowa-Belowa betonte, dass Moskau an der Zusammenführung von 18 weiteren Kindern mit ihren Angehörigen in Russland arbeite. Acht von ihnen befinden sich in Deutschland, den Niederlanden, Polen und der Schweiz. Die Ombudsfrau merkte an, dass es sich als einfacher erwiesen habe, mit der Ukraine eine Einigung zu erzielen als mit den EU-Ländern.
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