Das unternehmernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) mit Sitz in Köln hat am Dienstag seine aktuelle Konjunkturumfrage vom Juni 2022 veröffentlicht. Die Studie hat den Titel “Die Zuversicht der Unternehmen schwindet“. Demnach haben sich die Produktionsperspektiven der Unternehmen in Deutschland für das Jahr 2022 weiter eingetrübt.
Die deutsche Wirtschaft schaut pessimistischer auf das laufende Jahr: Der Krieg in der #Ukraine️ teure Energie und fehlende Fachkräfte machen den Unternehmen zu schaffen. Für die Konjunkturumfrage wurden 2.300 Firmen befragt. https://t.co/WZUOj657cv
— Institut der deutschen Wirtschaft (@iw_koeln) July 12, 2022
Aktuell erwartet ein Viertel der befragten Unternehmen eine niedrigere Produktion als im Jahr 2021, nur 37 Prozent der Firmen gehen von einem möglichen Anstieg aus. Fast 40 Prozent sehen einer stabilen Geschäftstätigkeit entgegen. Vor allem die Produktionsperspektiven der deutschen Bauunternehmen haben sich massiv verschlechtert. Unter den Faktoren, die die wirtschaftlichen Aktivitäten bremsen, werden Materialengpässe, hohe Kostensteigerungen, fehlende Mitarbeiter und Verunsicherungen infolge der Geopolitik benannt.
Am aktuellen Rand gehen 37 Prozent der Industriefirmen von einer besseren Produktion als im Jahr 2021 aus, 28 Prozent jedoch befürchten einen Rückgang. Im Saldo aus positiven und negativen Erwartungswerten haben sich die geschätzten positiven Aussichten seit Spätherbst 2021 von 41 auf 16 Prozentpunkte stark vermindert. Die Dienstleister weisen zwar immer noch einen deutlichen positiven Saldo auf. Dieser ist mit 18 Prozentpunkten jedoch ebenfalls ernüchternd niedriger als im Herbst 2021 mit 44 Prozentpunkten.
Die Beschäftigungsperspektiven in den deutschen Unternehmen liegen weiterhin im positiven Bereich. Ein Drittel der Unternehmen erwartet im Jahr 2022 eine höhere Anzahl an Mitarbeitern. Dagegen sieht ein Fünftel der Befragten einem Personalrückgang entgegen.
Die Investitionserwartungen wurden empfindlich gedrosselt. Derzeit erwarten 36 Prozent der befragten Unternehmen höhere Investitionen als im Jahr 2021. Zugleich geht aber ein Viertel der Firmen von niedrigeren Investitionen aus. Damit wird die im Gefolge der COVID-19-Pandemie entstandene Investitionslücke im Jahr 2022 wohl nicht geschlossen werden, resümiert das IW.
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