Am 9. September beginnt unter Führung der Deutschen Marine die Übung “Northern Coasts 2023” in der Ostsee. Rund 30 Schiffe aus 14 westlichen Staaten sind bei der Großübung in der Ostsee dabei. Die Übung ist das größte Seemanöver westlicher Streitkräfte seit Langem. Mehr als zwei Dutzend Kriegsschiffe, U-Boote, Versorgungseinheiten, Landungstruppen und Flugzeuge versammeln sich in der östlichen Ostsee zu der Übung.
Die Seeübung Northern Coasts folgt wenige Monate nach “Air Defender”, dem größten Verlegemanöver von Luftstreitkräften seit Bestehen der NATO. Beide Übungen sollen nach Darstellung der NATO “die neue Schwerpunktsetzung auf Abschreckung und Bündnisverteidigung unterstreichen”.
Trainiert wird nach Angaben der Deutschen Marine die Abwehr von Bedrohungen “auf, über und unter dem Wasser, sowie von Land”. An dem Manöver nehmen Kriegsschiffe der Ostanrainer teil, aber auch amerikanische, kanadische, niederländische und belgische maritime Einheiten, insgesamt 14 Nationen.
Die baltischen Gewässer vor Estland und Litauen bilden den Schwerpunkt der Aktivitäten. Nach Auffassung des Inspekteurs der Deutschen Marine, Vizeadmiral Jan Kaack, wird nicht mit größeren russischen Bewegungen im Seegebiet gerechnet. Nach wie vor gilt die Einschätzung, dass sich die russische Marine im Rahmen des Üblichen in den internationalen Gewässern bewegt.
Umgekehrt meiden sowohl die NATO als auch spezifisch das “Northern Coasts”-Manöver eine als provokativ interpretierbare Nähe zur Küste Kaliningrads. Das wäre, so Kaack, eine “unnötige Provokation”. “Northern Coasts” wurde 2007 von der Deutschen Marine ins Leben gerufen. Es ist die Schwerpunktübung des Inspekteurs der Deutschen Marine. Im jährlichen Wechsel sind Deutschland, Dänemark, Schweden oder Finnland für die Durchführung verantwortlich. Dieses Jahr nehmen an der Übung Italien, Frankreich, Finnland, Estland, Dänemark, Kanada, Belgien, Lettland, Litauen, die Niederlande, Polen, Schweden, die USA und Deutschland teil.
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