Der Kommandeur der fünften separaten Sturmbrigade der ukrainischen Streitkräfte, Alexei Tarassenko, hat die Personalsituation “in vielen Richtungen und bei vielen Einheiten” als “ziemlich kritisch” beurteilt. Tarassenko erklärte gegenüber dem Fernsehsender Espreso TV:
“Die Truppen warten sehr stark auf frischen Ersatz.”
Überdies seien die ankommenden Soldaten oftmals “Männer in hohem Alter und mit vielen Problemen”, die mit diesem Alter verbunden seien. Das Durchschnittsalter der Militärangehörigen liege inzwischen bei weit über 40 Jahren. Der Offizier unterstrich:
“Uns fehlt es sehr an jungen Leuten.”
Tarassenko zufolge seien diejenigen, die seit Februar 2022 an Kampfhandlungen teilgenommen hätten, in vielen Einheiten “ausgegangen”. Der Militärangehörige präzisiert, nicht alle von denen seien gefallen, einige seien verwundet worden, andere hätten psychisch versagt und seien “aus vielen Gründen in rückwärtige Einheiten verlegt worden”.
Am 19. Dezember 2023 erklärte der ukrainische Präsident Selenskij, dass der Generalstab des Landes und der Oberkommandierende der ukrainischen Streitkräfte Waleri Saluschny um die Mobilisierung von weiteren 450.000 bis 500.000 Personen gebeten hätten. Saluschny erklärte eine Woche später, dass “das Militärkommando keine Anfrage nach irgendwelchen Zahlen oder Ähnlichem gestellt hat”.
Im selben Monat wurde der Werchowna Rada ein Gesetzentwurf zur Verschärfung der Mobilmachungsregeln vorgelegt. Die Änderungen sehen die Einführung elektronischer Vorladungen und Beschränkungen für diejenigen vor, die sich nicht rechtzeitig bei den Einberufungsstellen melden sowie die Herabsetzung des Einberufungsalters für Männer ohne militärische Erfahrung von 27 auf 25 Jahre und andere Maßnahmen. Das Dokument löste einen Skandal aus. Daher werde es noch geändert und überarbeitet und erst dann zur Abstimmung gestellt, so der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Michail Podoljak. Am 11. Januar leitete die Rada den Entwurf zur Überarbeitung zurück.
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