In den ersten neun Monaten des Jahres 2023 ist die Zahl der Menschen mit einem Einkommen unterhalb der Armutsgrenze im Vergleich zum Zeitraum Januar bis September des Jahres 2022 um 1,2 Millionen gesunken, so die russische Statistikbehörde Rosstat. Und das ist ein historischer Tiefstand für die gesamte postsowjetische Zeit.
Nach Angaben des Statistikdienstes stieg das durchschnittliche nominale Pro-Kopf-Bareinkommen der Bevölkerung in den ersten neun Monaten des Jahres 2023 im Vergleich zum Zeitraum Januar bis September 2022 um 10,5 Prozent, berichtet die Nachrichtenagentur TASS. Bezüglich der neuen Statistiken erklärte Rosstat:
“Die Verringerung der Armutsquote wurde durch die Umsetzung gezielter Sozialprogramme für die am meisten gefährdeten Bevölkerungsgruppen sowie durch den Anstieg der Löhne und Renten beeinflusst.”
Nach Angaben verschiedener Behörden sinkt die Armutsquote im Jahr 2023 kontinuierlich. Die Experten führen diese Dynamik auf die Erhöhung der Zahl der Sozialleistungen zur Unterstützung der Einkommensschwachen zurück. So stellte der Wirtschaftswissenschaftler Alexander Abramow in einem Gespräch mit der Zeitung Wedomosti fest:
“Es handelt sich um das Ergebnis eines Sozialvertrags zwischen dem Staat und der Bevölkerung. Normalerweise ist er nicht vorübergehend, sondern von langfristiger Natur.”
“Der Kampf gegen die Armut ist eine Reihe von Maßnahmen, die permanent umgesetzt werden müssen”, so auch der Wirtschaftswissenschaftler Nikolai Kulbaka in einem Gespräch mit der Zeitung Rossijskaja Gaseta, “so wie man ständig die Wohnung aufräumen oder sich die Zähne putzen muss. Sobald der Staat aufhört, die Armut zu bekämpfen, wird sie wieder zunehmen.”
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