
Der russische Finanzminister Anton Siluanow erklärte, dass man sich auf den Übergang von einer auf Kohlenwasserstoffen basierenden Wirtschaft zu neuen Technologien vorbereiten müsse. Die russische Wirtschaft werde langfristig neben Kohlenwasserstoffen neue “Motoren” benötigen, und die Regierung arbeite an der Bewältigung dieser Aufgabe, erklärte er auf dem Forum der Finanzuniversität “Russland: Bild der Zukunft”.
Auch wenn die Kohlenwasserstoffe noch eine gewisse Zeit lang genutzt werden, müsse man bereits jetzt über mittel- und langfristige Perspektiven nachdenken, so der Minister weiter. Als einen der offensichtlichen Trends der Weltwirtschaft, auf die man sich konzentrieren solle, nannte Siluanow beispielsweise die Entwicklung der künstlichen Intelligenz (KI). Seiner Meinung nach rückt die KI in den Vordergrund und wird in verschiedenen Lebensbereichen eine immer wichtigere Rolle spielen. Der Minister wies darauf hin, dass derzeit ein Wettstreit um die maximale Nutzung des Potenzials der KI in Wirtschaft, Medizin, Militär und anderen Bereichen stattfindet. Wer es schaffe, eine führende Position in der Entwicklung der KI einzunehmen, werde erhebliche Vorteile haben. Siluanow merkte an:
“Auch Russland muss lernen, dass die Zeit der Kohlenwasserstoffe langsam zu Ende geht. Wir sehen, dass es immer mehr Technologien gibt, die diese Energiequelle nicht mehr brauchen. Natürlich wird es noch eine Weile dauern, aber wir müssen mittel- und langfristig denken und uns darauf vorbereiten, auf neue Triebkräfte unserer Wirtschaft umzusteigen, auch auf neue Arten der Verarbeitung dieser Kohlenwasserstoffe. Wir müssen unsere Wirtschaft auf diese Veränderungen vorbereiten. Damit beschäftigen wir uns, und das wird auch umgesetzt.“
Zuvor hatte das russische Finanzministerium eine Maßnahme angekündigt, die darauf abzielt, die Abhängigkeit des Haushalts von der Konjunktur auf dem Weltmarkt für Energie mittelfristig zu verringern: die schrittweise Senkung des in der Haushaltsregel unterstellten Ölpreises von 60 US-Dollar pro Barrel auf 55 US-Dollar pro Barrel bis zum Jahr 2030. In diesem Jahr stellte der Finanzminister außerdem fest, dass es Russland in letzter Zeit gelungen sei, seine Abhängigkeit von Öl und Gas zu verringern: Der Anteil der Öl- und Gaseinnahmen an den Haushaltsmitteln betrage nur noch ein Viertel.
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