Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij hat nach eigenen Angaben ein Treffen mit seinem außenpolitischen Team abgehalten, um die “besonderen Möglichkeiten” des Landes im Bereich der Außenpolitik zu erörtern. In seiner täglichen Ansprache sagte der Politiker am Freitagabend, dass diese Möglichkeiten es seiner Regierung erlauben, die Ukraine in der internationalen Arena im Rampenlicht zu halten, die internationale Unterstützung für sein Land zu stärken und den Partnerländern die Bedürfnisse der Ukraine deutlich zu machen. Dabei betonte Selenskij:
“Das wichtigste Bedürfnis besteht darin, diesen Krieg möglichst schnell und fair zu beenden.”
Gleichzeitig pries Selenskij die Einigkeit des ukrainischen Volkes und die Einigkeit der Welt “für die richtige Sache”. Diese Einigkeit helfe den Ukrainern, in diesem Krieg so viel durchzustehen und zu erreichen. Für diesen August kündigte der Politiker Neuigkeiten an, die diese gesellschaftliche Stärkung an den Tag legen sollen.
Today, I held a meeting with our foreign affairs team regarding our special foreign policy opportunities. These opportunities are available to our state thanks to many Ukrainians and millions of citizens from other countries who believe in Ukraine and support us.These… pic.twitter.com/lHrtlrzq0R
— Volodymyr Zelenskyy / Володимир Зеленський (@ZelenskyyUa) August 2, 2024
Zuvor hatte sich Selenskij bereit gezeigt, den Frieden mit Russland unter Hinzuziehung westlicher Unterstützung mit diplomatischen Mitteln zu suchen. Dabei rief er dazu auf, das Format der Ukraine-Friedensgipfel fortzusetzen. Außerdem gab der Politiker zu, dass die internationale Gemeinschaft beim nächsten Treffen im November auch Vertreter aus Russland sehen möchte, und schloss daher eine Einladung nicht aus.
Auch aus Russland kamen zuletzt positive Signale. Demnach falle die Bereitschaft der Ukraine zu Friedensverhandlungen mit der Position des Kremls zusammen, wonach der diplomatische Weg vorzuziehen sei. Zugleich merkten Vertreter der Russischen Föderation an, dass die jüngsten Erklärungen der Regierung in Kiew im Kontext der “katastrophalen” Situation der ukrainischen Streitkräfte auf dem Schlachtfeld gefallen seien. Wenn die Ukraine tatsächlich verhandlungsbereit sei, müsse sie die Bedingungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin beachten.
Mitte Juni hatte der Kremlchef in seinem Friedensplan gefordert, dass sich die ukrainischen Streitkräfte aus den neuen russischen Regionen, also aus den Gebieten Cherson und Saporoschje sowie den Volksrepubliken Donezk und Lugansk, zurückziehen sollten und dass die ukrainische Regierung diese Territorien samt der Schwarzmeer-Halbinsel Krim als Russlands Hoheitsgebiet anerkennen sollte. Darüber hinaus sollte die Ukraine ein neutrales Land bleiben.
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