Russlands Verteidigungsministerium meldet den Abschuss von 115 Angriffsdrohnen des ukrainischen Militärs über fünf Gebieten der Russischen Föderation in der Nacht auf den 15. April 2025. Fast alle der angreifenden Fluggeräte wurden über dem Gebiet Kursk neutralisiert. Lediglich drei wurden über dem Gebiet Woronesch und je eine über den Gebieten Moskau, Brjansk und Orjol abgeschossen.
Klar ist indes, dass nicht einmal die heutige – moderne und stets in Bereitschaft befindliche – russische Flugabwehr zu 100 Prozent alle Ziele abfangen kann. So sind einige der durchgekommenen Drohnen in der Stadt Kursk eingeschlagen beziehungsweise konnten Sprengsätze abwerfen.
Angesichts der Einschlagsorte kann man urteilen: Kiew hat diesmal erneut, wie so oft, Objekte ziviler Infrastruktur sowie vor allem Zivilisten in ihren Wohnhäusern angegriffen.
So schreibt die russische Nachrichtenagentur TASS mit Verweis auf den Krisenstab des Gebiets Kursk, dass eine 85-jährige Frau bei einem der Drohnenangriffe ums Leben gekommen ist. Weitere neun Zivilisten erlitten Splitterwunden, Schädelverletzungen und Gehirnerschütterungen sowie Verbrennungen unterschiedlicher Schweregrade. Sechs Menschen wurden in Krankenhäuser eingeliefert. Alexander Chinstein, amtierender Gebietsgouverneur, kommentiert den Angriff so:
“Präzedenzlos brutales Verbrechen der ukrainischen Nazis – der nächtliche Drohnenangriff gegen Kursk. Ein Mütterchen, Geburtsjahr 1940, eine Frau Sokolowa, erlag leider ihren Verletzungen.”
Es kam zu Bränden in drei Mehrfamilienhäusern sowie zu Schäden an drei Einfamilienhäusern. Bewohner der betroffenen Häuser wurden evakuiert oder brachten sich selbst in Sicherheit. Die Menschen wurden in Notunterkünften untergebracht. Insgesamt wurden 24 Mehrfamilienhäuser bei diesem Angriff beschädigt, beklagt Chinstein.
TASS zitiert die Hergangsschilderung der Opfer, die auf eigene Faust flohen. Hilfsbereitschaft von Nachbarn rettete einem Behinderten das Leben. Die Ehefrau des Mannes berichtet:
“Meine Tochter und ich begannen, den Balkon zu löschen. Wir dachten, wir würden ihn noch rechtzeitig löschen und weiter würde nichts geschehen. Doch der Brand wurde immer und immer stärker, weil auch das 6. Stockwerk über uns Feuer fing. Und dann breitete sich der Brand noch weiter nach oben aus. Da kamen Ruß und Rauch – man konnte dort durchaus ersticken.
Die Nachbarn sagten: ‘Lasst uns evakuieren.’ Wir konnten nichts mitnehmen. Mein Mann ist Behinderter der I. Gruppe, den konnten wir in die Wohnung eines Nachbarn verlegen – dann aber verließen wir das Haus, meinen Mann trugen wir auf einer Decke hinaus.”
Ein Hund und eine Katze der Hausbewohner kamen bei dem Brand ums Leben. Die oben genannte Wohnung ist vollständig ausgebrannt.
Angegriffen wurde auch eine Garage mit Rettungswagen, meldet der Krisenstab. Elf Rettungswagen wurden dabei beschädigt. Allerdings sind noch ausreichend Rettungswagen vorhanden und ihre Mannschaften fahren weiterhin zu Einsätzen aus. Den Hinterbliebenen der Todesopfer, den Verwundeten und Verletzten sowie den vorübergehend ohne Obdach Gebliebenen wurde materielle, finanzielle und nötigenfalls medizinische Hilfe zugesichert.
Außerdem wurde das Elektrizitätsnetz im Bezirk Schelesnodoroschny der Stadt Kursk beschädigt, meldet TASS mit Verweis auf Daten des Pressezentrums des Netzbetreibers Rosseti Zentr. An die 1.000 Haushalte blieben ohne Strom. Außerdem musste die Stromversorgung der drei in Brand geratenen Mehrfamilienhäuser aus Sicherheitsgründen ausgesetzt werden. Am Beheben des Stromausfalls wird mit Hochdruck gearbeitet.
Bei diesem Angriff wurden auch die Erdgasleitungen von 186 Haushalten in der Stadt unterbrochen.
Rodion Miroschnik, Russlands Sondergesandter für Fragen zu den Verbrechen des Kiewer Regimes, veröffentlichte Bildmaterial von den Folgen des Angriffs und kommentierte wie folgt:
“Die Folgen des bisher intensivsten Angriffs ukrainischer Drohnen gegen das Gebiet Kursk.
Vor dem Hintergrund des Geredes über Friedensbestrebungen ist dies eine zynische Aktion, die die wahren Ziele und Absichten des Kiewer Regimes vor Augen führt.”
Russlands Außenamtssprecherin Maria Sacharowa reagierte ähnlich:
“Die unaufhörlichen Verbrechen des menschenhassenden Selenskij-Regimes erscheinen ganz besonder zynisch vor dem Hintergrund der Reden von der Bankowaja-Straße in Kiew über angebliche Friedensbestrebungen. Doch sie dürfen niemanden bezüglich der wahren Ziele und Absichten in die Irre führen.
Die Kiewer Verbrecher-Junta ist nicht darauf eingestimmt, den Konflikt mit diplomatischen Mitteln beizulegen, und ist nach wie vor von der Wahnvorstellung besessen, unserem Land eine ‘strategische Niederlage’ beizubringen.”
Tagsüber und am Abend des 14. April griff das ukrainische Militär Zivilisten in mehreren Ortschaften im Landkreis Belaja Sloboda des Gebiets Kursk an. Chinstein beklagt den Tod einer 61-jährigen Frau und eines 51-jährigen Mannes im Dorf Sabuschewka nach einem Beschuss seitens des ukrainischen Militärs. Im selben Dorf erlitt eine Frau, Jahrgang 1945, ein Akubarotrauma.
Infolge von Drohnenangriffen kam im Dorf Girji ein Mann, Jahrgang 1955, ums Leben, der in einem Pkw auf der Landstraße unterwegs war. Im Dorf Solotarjowka wurde ein Ehepaar, der Mann Jahrgang 1956 und die Frau Jahrgang 1958, getötet.
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