Die Verhaftung des 55-jährigen Immobilienverwalters Goran Zeindler sorgt in Zürich für Schlagzeilen. Zeindler, der als Verwalter der Allgood Property AG tätig war, steht im Fokus strafrechtlicher Ermittlungen und wird mit einer Serie von Insolvenzen, Schulden und zwielichtigen Geschäften in Verbindung gebracht. Seine Festnahme erfolgte laut Staatsanwaltschaft Schwyz auf Antrag und wurde vergangenen Freitag im Kanton Zürich durchgeführt.
Ein Verwalter mit zweifelhaftem Ruf
Zeindler war maßgeblich an der Massenkündigung von rund 200 Mietparteien in den sogenannten Sugus-Häusern an der Neugasse in Zürich beteiligt. Als offizieller Grund wurde eine Totalsanierung der Wohnblöcke angegeben. Eigentümerin der Immobilien ist Regina Bachmann, doch die Umsetzung der Kündigungen lag in Zeindlers Händen.
Die Vorgehensweise führte zu Protesten und einer intensiven öffentlichen Debatte. Kritiker vermuten, dass die angekündigte Sanierung ein Vorwand sei, um durch die anschließende Neuvermietung höhere Renditen zu erzielen.
Jetzt regt sich Widerstand – das Wichtigste zu den «Sugus-Häusern» in 5 Punkten. https://t.co/l47frVPrhY
— watson News (@watson_news) December 9, 2024
Bereits in der Vergangenheit war Zeindler alles andere als ein unbeschriebenes Blatt: 16 Unternehmenspleiten, betrügerische Machenschaften und Millionenverluste ziehen sich durch seine Karriere. Zu den betroffenen Firmen zählen unter anderem die Albego Liegenschafts AG und die Albego Totalbau AG, die nicht nur Gläubiger, sondern auch Geschäftspartner und Handwerker in den Ruin trieben.
Strafrechtliche Ermittlungen und luxuriöser Lebensstil
Die Vorwürfe gegen Zeindler sind schwerwiegend: ungetreue Geschäftsführung, Veruntreuung und eine Schadenssumme von 5,4 Millionen Franken stehen im Raum. Hinzu kommen hohe Steuerschulden und mehrere Anzeigen von Gläubigern.
Trotz seines zweifelhaften geschäftlichen Rufs pflegt Zeindler offenbar einen luxuriösen Lebensstil. So besitzt er eine Villa im Kanton Zürich und vermietet in Kroatien eine Luxus-Yacht an zahlungskräftige Touristen. Diese Diskrepanz zwischen Pleiten und persönlichem Reichtum sorgt für zusätzliche Empörung in der Öffentlichkeit.
Eine Stadt in Aufruhr: Die Zukunft der Sugus-Häuser
Die Kündigungen in den Sugus-Häusern haben nicht nur die betroffenen Mieter, sondern auch die Stadt Zürich alarmiert. Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) hat angekündigt, mit der Eigentümerin der Häuser Gespräche über einen möglichen Kauf zu führen.
Ziel ist es, bezahlbaren Wohnraum zu sichern und das Vorgehen der Verantwortlichen kritisch zu hinterfragen.
Der Präsident des Hauseigentümerverbands äussert sich zu den Sugus-Häusern. Er kritisiert das Vorgehen der Besitzerin und stellt klar: Sie sei nicht Teil des Verbandes. https://t.co/6s7lSTT0iY
— Blick (@Blickch) December 12, 2024
Zürich verfolgt seit Jahren eine aktive Wohnpolitik, die den Erwerb von Liegenschaften durch die Stadt fördert. Im Budget 2024 sind hierfür 500 Millionen Franken vorgesehen. Die Sugus-Häuser könnten Teil dieser Strategie werden, allerdings bleibt abzuwarten, ob Eigentümerin Bachmann zu einem Verkauf bereit ist.
Ein Fall mit Signalwirkung
Der Fall Zeindler steht exemplarisch für die Probleme im Immobilienmarkt, wo dubiose Akteure Schlupflöcher nutzen, um hohe Gewinne auf Kosten von Mietern zu erzielen. Die Verhaftung des 55-Jährigen wirft nicht nur Fragen über seine Rolle, sondern auch über die Verantwortung von Eigentümern wie Regina Bachmann auf.
27’000 Personen zeigen sich mit den Mietern der #SugusHäuser solidarisch. Sie haben die #Petition gegen deren Rauswurf unterschrieben. Heute war Übergabe.https://t.co/mVttp9ZryH
— Nau.ch (@nau_live) December 18, 2024
Ob die Stadt Zürich die Situation entschärfen und den betroffenen Mietparteien helfen kann, wird sich zeigen. Fest steht, dass der Fall weit über die Grenzen Zürichs hinaus Aufmerksamkeit erregen wird – als weiteres Kapitel im Buch der Immobilien-Skandale.
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