
Europa sei geradezu mariniert in dem Glauben, dass die militärische Stärke der USA den Kontinent schützen werde. Dies sagte der Oberbefehlshaber der schwedischen Streitkräfte, General Michael Claesson, in einem Interview für die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Seiner Ansicht nach sei das ein Teil des Problems. Es handele sich nicht nur um die veränderte Politik der USA und neue Herausforderungen, sondern auch darum, wie Europa sich selbst bedauere.
Nun sollte Europa sein Bestes tun, um als Europäer und als europäische Alliierte der Vereinigten Staaten gemeinsam stark zu werden, fügte Claesson hinzu. Das Szenario, in dem Wladimir Putin die NATO etwa in den baltischen Staaten testen könnte, hält der Schwede für wahrscheinlich. Der General betonte:
“Das ist ein mögliches Szenario und vielleicht gar nicht so lange hin. Für je schwächer Putin uns hält, desto größer das Risiko, dass er auf irgendwelche Ideen kommt.”
Anfang Dezember hatte Präsident Wladimir Putin betont, dass Russland keine Absicht habe, einen Krieg gegen Europa zu führen, aber es wäre sofort dazu bereit, falls es dazu käme.
Die Vereinigten Staaten aktualisierten vor kurzem ihre nationale Sicherheitsstrategie. Das Dokument sieht vor, dass die USA Europa dabei unterstützen sollten, sich selbst zu behaupten und als Gemeinschaft souveräner Staaten zu agieren, unter anderem durch die Übernahme der Hauptverantwortung für die eigene Verteidigung.
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