Das neue NATO-Mitglied Schweden will seine Verteidigungsausgaben in den kommenden zehn Jahren drastisch erhöhen. Ministerpräsident Ulf Kristersson kündigte auf einer Pressekonferenz in Stockholm an, bis zum Jahr 2035 werde man ungefähr 300 Milliarden Kronen zusätzlich in die Verteidigung stecken.
Das habe die Regierung gemeinsam mit den rechtskonservativen Schwedendemokraten, auf deren Unterstützung die Regierungskoalition im schwedischen Parlament angewiesen ist, beschlossen. Umgerechnet entspricht diese Summe nach heutigem Umrechnungskurs knapp 28 Milliarden Euro.
Es handle sich um den Plan für die größte militärische Aufrüstung seit den Tagen des Kalten Krieges, sagte Kristersson. Seit der Eskalation des Krieges in der Ukraine befinde man sich in einer vollkommen neuen sicherheitspolitischen Lage.
Mit Blick auf US-Präsident Donald Trump sagte er zudem, es gebe viele Unsicherheiten mit Blick auf die transatlantischen Beziehungen. Diese Unsicherheiten würden noch lange bestehen bleiben, so der Ministerpräsident. Die kreditfinanzierten Investitionen seien notwendig, um bis 2030 rund 3,5 Prozent des schwedischen Bruttoinlandsproduktes für die Verteidigung aufzuwenden, sagte Kristersson. Derzeit liegen die Militärausgaben des skandinavischen EU-Landes demnach bei rund 2,4 Prozent des BIP.
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