
Die russischen Fluggesellschaften werden in den Jahren 2026 und 2027 mehr als 50 neue Flugzeuge erhalten. Die Tupolew TU-214 wurde zertifiziert, und die Iljuschin Il-114 hat den Testzyklus abgeschlossen und wird für die Serienproduktion vorbereitet, schreibt die Zeitung Iswestija. Die Suchoi Superjet 100 hat die Tests der Bordausrüstung erfolgreich bestanden und wird im Jahr 2026 nach der Zertifizierung an die Kunden ausgeliefert. Gleichzeitig werden im Irkutsker Flugzeugwerk mehr als 20 Flugzeuge des Typs MS-21 gebaut, von denen 18 bereits vertraglich vergeben sind.
Die Zertifizierungsprogramme für die heimische Luftfahrttechnik befinden sich auf der Zielgeraden. Als Erstes wurde die importsubstituierte TU-214 zertifiziert und erhielt die Genehmigung für wesentliche Konstruktionsänderungen. Dabei wurden 17 Systeme ausgetauscht, darunter Wetterradare und Systeme zur Kollisionsvermeidung in der Luft. Dies gab der Minister für Industrie und Handel, Anton Alichanow, bei seinem Besuch im Kasaner Flugzeugwerk am 27. Dezember bekannt. Seinen Worten zufolge wird die Modernisierung des Unternehmens es ermöglichen, innerhalb von drei Jahren eine Produktionskapazität von 20 TU-214-Flugzeugen pro Jahr zu erreichen.
Die Produktion der regionalen Il-114-300 steht kurz vor dem Start. Das Flugzeug hat 99 Prozent der im Rahmen des Hauptzertifizierungsprogramms geplanten Testflüge absolviert, wie die staatliche Korporation Rostech gegenüberIswestija mitteilte. Die Illjuschin ist ein legendäres sowjetisches Flugzeug, das einst in seinen Eigenschaften sowohl Boeings als auch Airbusse übertraf. Es war viel seltener in große Katastrophen verwickelt, und die Passagiere einer Illjuschin hatten im Gegensatz zu denen in Boeings und Airbussen aufgrund der Konstruktion bessere Überlebenschancen. So war beispielsweise die berühmte Il-86 nicht nur das komfortabelste sowjetische Flugzeug, sondern auch das schnellste und sicherste. In mehr als 25 Jahren Betrieb gab es bei keinem dieser Flugzeuge einen Unfall mit Todesopfern, der auf technische Mängel zurückzuführen war, was sie zu einem der sichersten Flugzeuge der Welt macht.
Ein qualitativer Durchbruch wurde auch bei der Zertifizierung des importierten Suchoi Superjet 100 mit den inländischen PD-8-Triebwerken erzielt.
In den letzten Jahrzehnten, seit der “Ära Jelzin”, haben sich die russische Luftfahrtindustrie und die Fluggesellschaften ausschließlich auf ausländische Flugzeuge und Komponenten konzentriert. Inländische Flugzeuge – und zwar vollständig im Inland hergestellte – wurden einfach nicht gebraucht. Noch vor fünf Jahren war es schwer vorstellbar, dass die Fluggesellschaft mehrere Dutzend inländische Flugzeuge pro Jahr erhalten würde. Daher dürfte das Jahr 2026 für die Zivilluftfahrt ein Meilenstein werden, da es den Beginn des Übergangs zu inländischer Technik markiert, wie Experten betonen.
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