Die Proteste gegen den Abriss des Dorfes Lützerath in Nordrhein-Westfalen weiten sich aus. Das Dorf soll der Kohlegewinnung weichen. Klimaaktivisten wollen das verhindern. Ein Zusammenschluss aus Umweltgruppen will sich heute unter dem Namen “Lützerath unräumbar” vorstellen und das weitere Vorgehen erläutern. Unter dem Namen versammeln sich Gruppen wie “Fridays for Future”, “Letzte Generation”, “Ende Gelände” und “Alle Dörfer bleiben”. Die zentrale Forderung der Aktivisten ist ein genereller Förderstopp.
In den kommenden Tagen ist kaum was wichtiger als volle Solidarität nach #Luetzerath! Die eh schon viel zu lasche 1,5 Grad-Grenze wird hier verteidigt. Finger weg von den Dörfern und lasst die Kohle im Boden! #LuetziBleibt und vor allem ist #LuetzerathUnraeumbar!#NewProfilePicpic.twitter.com/ig7zW1DIOv
— Anestis Autonomitis (@autonomitis) January 8, 2023
Bereits am Samstag waren zahlreiche Aktivisten angereist. Die Hamburger Polizei hat in diesem Zusammenhang einen von Aktivisten gecharterten Reisebus gestoppt und die Aktivisten erkennungsdienstlich behandelt. Diese sehen dadurch ihr Recht auf Demonstrationsfreiheit verletzt.
Zehn von uns sind durchsucht und stehen auf einer Mittelinsel neben dem Bus mit ihren Besitztümern.So recht will es mir nicht einleuchten, dass mein Demonstrationsrecht dem Verdacht untergeordnet wird, dass hier „verdächtige Personen“ an Bord sein könnten.#LuetzerathUnraeumbarhttps://t.co/5hM3GSx5IB
— Katja Diehl – @SheDrivesMobility@norden.social (@_Katja_Diehl_) January 8, 2023
Am Rande des Weilers wurden Zeltlager errichtet.
Für den heutigen Sonntag sind zahlreiche Aktionen geplant. Neben einem Konzert und einem “Dorfspaziergang” wird auch die Umweltaktivistin Luisa Neubauer erwartet. In einem Vorabinterview sagte sie der dpa:
“In Lützerath ist die Grenze des Weiter so erreicht. Die Politik traut sich noch nicht, das anzuerkennen, aber die Zivilgesellschaft schon.” Die Kohle müsse im Boden bleiben. “Seit Jahren erleben wir die Klimafolgen, im Sommer 2022 wüteten in ganz Europa die gravierendsten Waldbrände, die Zerstörung muss aufhören, die bisher durch die deutsche Politik und Wirtschaft befeuert wird.”
Die Räumung des bereits weitgehend verlassenen Dorfes wird in den nächsten Tagen erwartet. In diesem Zusammenhang haben die Klimaaktivisten Straßenblockaden errichtet. In den sozialen Netzwerken rufen sie unter dem Hashtag #LuetzerathUnraeumbar dazu auf, sich am Widerstand gegen die Räumung zu beteiligen.
Der Energiekonzern RWE will das rheinische Lützerath abreißen, um die darunterliegende Kohle abzubauen. Dies sei laut dem Konzern nötig, um die Energieversorgung in Deutschland sicherzustellen.
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