In Awdejewka sind die Kämpfe derzeit am intensivsten. Bald dürften sich die Gefechte auf die Kokerei konzentrieren, wo Russland seiner üblichen Taktik folgen wird, das Gebiet zuerst gründlch unter Artilleriefeuer zu nehmen. Die russische Armee werde jedenfalls, meint Podoljaka, die Fehler beim ersten Versuch der Erstürmung nicht wiederholen, nämlich sich auf das Aufreiben der ukrainischen Truppen konzentrieren wie in Artjomowsk, sondern eigene Verluste minimieren.
Das ukrainische Militär versuche nun, seine Verluste dadurch zu verringern, dass die vordersten Stellungen nur noch unvollständig besetzt werden. Aus eben diesem Grund seien aber – wie auch infolge von Munitionmangel – Gegenangriffe ausgeschlossen.
Im Gebiet Cherson entlang des Dnjepr würden nun ukrainische Gebietsgewinne unter anderem unter Einsatz von TOS-Raketenwerfern aufgerollt werden. Weitere Ergebnisse des kürzlich erfolgten Wechsels in der Verantwortung für die russischen Einheiten dort sollten sich bald zeigen.
Im Raum Artjomowsk sind weitere Offensivhandlungen von russischer Seite zu erwarten, da von dort ukrainische Kräfte nach Awdejewka abgezogen wurden. So werde Kleschtschejewka nach seiner Einnahme derzeit “gesäubert”. Im Raum Kupjansk herrsche derzeit, am 13. November 2023, vorübergehende Ruhe, die aber nicht lange anhalten dürfte.
Juri Podoljaka ist ein ukrainischer politischer Blogger und Journalist aus Sumy, dessen Einsichten im Zeitraum um den Beginn der Intervention in den russischen Medien zunehmend gefragter wurden. Seine Analysen warten mit nur wenigen Zahlen auf, dafür vermittelt er aber anhand von Karten ein gutes Verständnis vom räumlichen Umfang der jeweiligen Entwicklungen und bietet dann und wann kurzfristige Prognosen.
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