Kiews Offensive am südlichsten Frontabschnitt, Saporoschje, kommt nicht wirklich vom Fleck. Und das trotz enormer Intensität der Kämpfe und Einsatz der letzten Reserven, die auch auf Übungsgeländen der westlichen Staaten ausgebildet wurden. Warum dies so ist, und was wenige Hundert Meter ausmachen können, zeigt der Journalist Juri Podoljaka anhand einer Reliefkarte des betreffenden Stücks der Front in seiner Analyseausgabe zum ukrainischen Krieg, Stand 19. August 2023.
Juri Podoljaka ist ein ukrainischer politischer Blogger und Journalist aus Sumy, dessen Einsichten im Zeitraum um den Beginn der Intervention in den russischen Medien zunehmend gefragter wurden. Seine Analyseausgaben warten mit nur wenigen Zahlen auf, dafür vermittelt er anhand von Karten aber ein gutes Verständnis vom räumlichen Umfang der jeweiligen Entwicklungen und bietet dann und wann kurzfristige Prognosen.
An Quellen bemüht Podoljaka einerseits offen zugängliche Daten. Dies sind Meldungen von Augenzeugen in den sozialen Medien sowie Meldungen des russischen, aber auch des ukrainischen Verteidigungsministeriums. Andererseits gibt er Insiderquellen an. Neben solchen in den Volksmilizen und Sicherheitsorganen der russischen Volksrepubliken Donezk und Lugansk seien dies solche in den ukrainischen Sicherheits- und Regierungsbehörden, die er aufgrund alter Beziehungen aus der Zeit als ukrainischer Journalist noch zu unterhalten erklärt. Um es mit dem aktuellen Jargon der Aufklärungsdienste auszudrücken, ist Juri Podoljaka also vornehmlich ein OSINT-Analyst.
Mehr zum Thema – Podoljaka: Kiew spekuliert auf Landminen-Knappheit bei Russland