Die DVRK äußert scharfe Kritik für die Pläne der japanischen Regierung, die Langstreckenraketen auf der Insel Kyushu im Südwesten Japans zu stationieren.
In einer Stellungnahme der nordkoreanischen Führung teilt die Nachrichtenagentur KCNA am Donnerstag mit, diese Pläne würden Japan zu einem “gemeinsamen Ziel” für Angriffe der Nachbarländer machen.
Japan erwäge die Stationierung von Langstreckenraketen als Teil der Bemühungen des Landes, sich “Gegenschlagkapazitäten” zu sichern, um im Notfall feindliche Ziele zu treffen, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo News am vergangenen Freitag unter Berufung auf Regierungsquellen. Wie es heißt, soll die Stationierung solcher Raketen, die Nordkorea und Chinas Küstengebiete treffen können, im März 2026 beginnen.
Der Leiter der politischen Abteilung des Instituts für Japanstudien des nordkoreanischen Außenministeriums verurteilt Japans Bestrebungen nach “rücksichtslosem Besitz von Präventivschlagkapazitäten”, so KCNA. “Eine solche ‘kühne Aktion’ ist eine gefährliche Provokation, die zu einer ständigen Eskalation der Spannungen führen wird, indem sie den Funken für einen neuen militärischen Konflikt in Nordostasien sät.”
Die Regierung in Pjöngjang behauptet, dass der Schritt beweise, dass Japan sein “wildes Streben nach Militarismus” verfolge, während es die internationale Gemeinschaft “mit einer Finte” täusche, eine “pazifistische Nation” zu sein. “Japans rücksichtsloser Besitz von Präventivschlagkapazitäten, um Nachbarländer in Angriffsreichweite zu bringen, wird im Gegenteil seine Inselgruppe dem Angriff regionaler Länder als gemeinsames Ziel aussetzen”, heißt es in der Erklärung.
Pjöngjang bezeichnet Japan als einen “kriegsverbrecherischen Staat” und beschuldigt Tokio, “eine Geschichte der Aggression” fortzusetzen, indem es beispielsweise das Militärbündnis mit Washington ständig stärke und mit den NATO-Streitkräften zusammenarbeite, so KCNA. “Alle militärischen Mittel und verschiedene Handlungen, die direkt auf die DVRK abzielen, sind ein Vernichtungsziel.”
Wie die Agentur Kyodo News mitteilte, ziele die Stationierung der Raketen darauf ab, die Sicherheit der südwestlichen Nansei-Inseln Japans zu stärken. Wegen ihrer Nähe zu Taiwan seien sie strategisch wichtig, da in der japanischen Regierung die Befürchtung wachse, dass die selbstverwaltete Insel von China überfallen werden könnte.
Nach Angaben der Agentur handele es sich um eine modernisierte Version der japanischen Anti-Schiffs-Rakete vom Typ 12 mit einer erweiterten Reichweite von 1.000 Kilometern. Die Stationierung auf der Kyushu-Insel würde Nordkoreas und Chinas Küstengebiete in Reichweite bringen.
Mehr zum Thema – Taiwan rechnet mit chinesischer Invasion im Jahr 2027