Von Susan Bonath
Die COVID-19-Pandemie machte einige Pharmakonzerne so reich wie nie. In Windeseile brachten unter anderem der US-amerikanische Gigant Pfizer und sein deutscher “kleiner Bruder” BioNTech erstmals mRNA-Präparate “zur Vorbeugung von Infektionskrankheiten” auf den Markt – und mithilfe der Regierungen und staatlichen Institutionen eine langersehnte Profitmaschine ins Rollen. Doch die Massenimpfungen bargen weit mehr Unsicherheiten und Risiken, als öffentlich kommuniziert wurde. Pfizer und die Behörden wussten das. Trotzdem werden nun sogar Kleinkinder geimpft.
Zu diesem Ergebnis kam eine Arbeitsgruppe des Vereins “Ärzte für Aufklärung” unter Biologin Sabine Stebel und Physiker Klaus Retzlaff. Sie wertete brisante Daten aus den Zulassungsstudien aus, die der Konzern Pfizer aufgrund eines Urteils des texanischen Richters Mark Pittman herausgeben musste. Das Unternehmen hatte sie für 75 Jahre geheim halten wollen.
In einem jetzt veröffentlichten Papier unter dem Titel “Was Pfizer wusste” zog die Arbeitsgruppe eine erste kritische Bilanz. Demnach hätten die Konzerne frühzeitig weitreichende Informationen über mangelnde Wirksamkeit und ein im Vergleich zu klassischen Impfstoffen hohes Risiko für schwere Nebenwirkungen gehabt. Vielen Unsicherheiten seien sie bis heute nicht nachgegangen. Ein nachträglicher Ausschluss ungewöhnlich vieler Probanden erwecke den Verdacht von Manipulation.
Präparat länger im Körper als berichtet
Zunächst stellen die Autoren klar, dass es sich bei den Wirkstoffen nicht um eine natürliche Ribonukleinsäure (RNA) handele, die körpereigene Zellen zu Produzenten von viralem Spike-Protein machen soll. Vielmehr beinhalteten die Präparate in winzige Fettkügelchen (Nano-Lipide) verpackte, künstlich veränderte und dadurch deutlich stabilere Boten-RNA, als sie in der Natur vorkommt. Und diese bleibt offenbar viel länger im Körper als behauptet. So hieß es stets, der Organismus baue diese binnen weniger Tage ab.
Studien führte Pfizer dazu zwar ebenso wenig durch wie zum Verbleib der Lipid-Partikel und des produzierten Proteins – was aus den Dokumenten hervorgehe. Doch im Sommer habe etwa die US-amerikanische Seuchenschutzbehörde CDC die Behauptung vom schnellen Abbau der Inhaltsstoffe der Präparate gestrichen. Bereits zuvor hatten Wissenschaftler das Spike-Protein noch Monate nach der Injektion in den Lymphknoten nachgewiesen und dies auch publiziert.
Pfizer berichte in seinen Papieren ebenfalls, dass sich Impfstoff-Partikel und Proteine nach 48 Stunden in verschiedenen Organen angesammelt hätten, wie der Leber, der Milz und den weiblichen und männlichen Fortpflanzungsorganen. Man könne, so die Autoren, also vorab nicht sagen, wo welche Zellen diese Spikes herstellten. Deren schädliche Wirkung sei bereits lange vor der Pandemie bekannt gewesen. Dies gehe etwa aus älteren Patenten auf diesen Stoff und virologischen Lehrbüchern hervor, so die Autoren. Auch das deutsche Paul-Ehrlich-Institut (PEI) berichtete Anfang 2021 über eine eigene Studie, wonach das Spike-Protein schwere Zellschäden verursacht.
Herzinfarkte und COVID-19 als Nebenwirkung
Wie bereits bekannt ist, verzichtete Pfizer unter dem Zeichen der Pandemie darauf, die Probanden über längere Zeiträume zu beobachten. Dies ist eigentlich vorgeschrieben in Zulassungsverfahren für Medikamente und Impfstoffe. Bereits sechs Monate nach ihrem Beginn entblindete der Konzern seine Zulassungsstudie; die Placebo-Gruppe wurde großteils geimpft und es gab keine Vergleichsgruppe mehr. Dennoch hätten frühzeitig brisante Daten zu Nebenwirkungen vorgelegen, so die Autoren.
So seien Pfizer bis Ende Februar 2021 über 42.000 Fälle von Nebenwirkungen gemeldet worden, darunter rund 2.600 schwerwiegende und über 1.200 Todesfälle. Bei etwa 9.400 Betroffenen sei der Ausgang der unerwünschten Reaktion unbekannt. In der Impf-Gruppe seien viermal mehr Menschen an einem Herzinfarkt gestorben, als in der Placebo-Gruppe. Besonders merkwürdig: Als eine der häufigsten Nebenwirkungen registrierte Pfizer demnach “COVID-19” – also genau das Problem, vor dem das Präparat schützen sollte. Insgesamt führte das Unternehmen schon damals mehr als 1.000 verschiedene Krankheitsbilder unter “unerwünschte Reaktionen” auf.
Verschwiegene Risiken für Schwangere
Trotz bekannter gravierender Risiken sei das Präparat schnell für Schwangere empfohlen und an diese verimpft worden, rügt die Arbeitsgruppe. Es sei etwa längst bekannt gewesen, dass das Spike-Protein an den sogenannten ACE2-Rezeptor bindet. Diesen könne es damit theoretisch auch hemmen, was bis heute nicht ausgeschlossen worden sei. ACE-Hemmer könnten laut einer “Roten Liste” von 2006 Nierenschäden, Fehlbildungen des Skeletts und des Schädels beim Ungeborenen hervorrufen, das Risiko dafür sei fast dreifach erhöht.
Deshalb habe Pfizer schwangere Frauen in seiner ersten Zulassungsstudie ausgeschlossen. Allerdings habe es laut Dokumenten rund 270 ungeplante Schwangerschaften in der Impf-Gruppe gegeben. Problem: Nur zu 32 Schwangeren und vier Neugeborenen habe Pfizer Ende Februar Daten vorgelegt, wobei von 28 verstorbenen Säuglingen die Rede gewesen sei. Zu allen anderen gebe es keinerlei Informationen.
Impf-mRNA in der Muttermilch und nicht richtiggestellte Fake News
Die Behörden empfahlen die mRNA-Präparate zugleich für stillende Mütter. Dabei hätten Pfizer und BioNTech nie untersucht, ob sie in die Muttermilch übergehen können. Politiker und Wissenschaftler verbreiteten damals das Gerücht über die Massenmedien, die mRNA oder andere Bestandteile der Impfung gingen keinesfalls in die Muttermilch über, darunter die öffentlichen-rechtlichen Sender SWR3 und MDR.
Diese “Faktenchecks” stehen bis heute im Internet, obwohl sie sich inzwischen als Lüge entpuppt haben. So steht heute, gut ein Jahr später, fest: Die Boten-RNA kann sehr wohl in die Muttermilch eindringen. Darüber berichteten unter anderem diePharmazeutische Zeitung, das Ärzteblatt, aber auch der MDR – ohne seinen früheren “Faktencheck” richtigzustellen.
Das PEI berichtete schon vor einem Jahr von Verdachtsmeldungen von Nebenwirkungen, die gestillte Säuglinge von geimpften Müttern betrafen. In seinem zuletzt publizierten Sicherheitsbericht mit Angaben bis Ende Juni ist die Rede von 70 Meldefällen dieser Art.
Erhebliche Sicherheitslücken bei Kindern
Für Kinder sehen die Arzneimittel-Richtlinien eigentlich besonders strenge Prüfungen vor. Denn Kinder sind nicht nur Schutzbefohlene, sondern auch, wie es in der Medizin heißt, keine kleinen Erwachsenen. Doch bezüglich der Corona-Präparate ließen die Behörden den Konzernen offensichtlich erhebliche Sicherheitslücken durchgehen, wie die Autoren herausarbeiteten.
So hätten etwa 3.000 von 4.500 fünf- bis elfjährigen Probanden die Zulassungsstudie vorzeitig abgebrochen. Zu ihnen gebe es keinen weiteren Angaben in den Papieren. Auch für Kleinkinder ab sechs Monaten hätten die CDC Mitte Oktober grünes Licht gegeben, obwohl die Konzerne die Studie erst kurz zuvor gestartet hatten und diese bis 2025 laufen solle.
Auch die Europäische Arzneimittelbehörde EMA und die EU-Kommission zogen kurz darauf nach. Letzte Woche empfahl auch die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) die Präparate für Kleinkinder mit bestimmten Vorerkrankungen. Doch diese kämen in der Studie gar nicht vor.
Die Erfahrung der letzten beiden Jahre zeigt außerdem: Echte oder angebliche Vorerkrankungen werden von Behörden gern herangezogen, um schwere Schäden oder gar Todesfälle kurz nach der Impfung vorschnell darauf zu schieben und genaue Untersuchungen zu vermeiden. So verzeichnete das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) bereits acht gemeldete Sterbefälle bei geimpften Kindern und Jugendlichen bis Ende des vergangenen Jahres. Trotz des unmittelbaren zeitlichen Zusammenhangs und der Tatsache, dass Kinder äußerst selten einfach tot umfallen, sieht das PEI keinen eindeutigen Bezug zur Impfung.
Das PEI reagierte darauf noch auf andere Weise: Es publizierte die Daten zu gemeldeten Verdachtsfällen auf schwere und tödliche Nebenwirkungen bei geimpften Kindern einfach nicht mehr. Bereits seit Januar verschweigt es diese Fälle. Auch gegenüber der Presse verweigert es jegliche Auskunft dazu.
Anwältin schreibt offenen Brief an STIKO
Die Rechtsanwältin Brigitte Röhrig wandte sich jüngst mit einem offenen Brief an die STIKO. In ihrem der Autorin vorliegenden Schreiben kritisierte sie deren Impfempfehlung für vorerkrankte Kleinkinder scharf. So habe die Bundesregierung auf Anfrage keinerlei Daten zur Gefährdung von Kindern durch das Coronavirus liefern können. Objektiv gebe es keine Anzeichen für besondere Gefahren. Das Risiko durch die Injektionen sei wahrscheinlich vielfach größer. Auch eine Fremdwirkung sei nicht gegeben.
Darüber hinaus äußerte sich die Anwältin für Medizinrecht ähnlich wie die Arbeitsgruppe. Die Daten der Konzerne seien höchst mangelhaft, für Kinder mit Vorerkrankungen gebe es gar keine. Von den gesunden Kindern hätten zwei von 200 eine schwere Nebenwirkung erlitten. Ein Nachweis für die behauptete Wirksamkeit fehle völlig. Von einer positiven Nutzen-Risiko-Abwägung könne keine Rede sei, so Röhrig.
Für die Anwältin ist es ein Rätsel, warum die Behörden trotz enormer Unsicherheiten anscheinend kritiklos mitspielen. Auch die Arbeitsgruppe sieht darin das größte Problem. Obwohl die Konzerne in ihren Studien schon damals eingeräumt hätten, nichts Konkretes über die Effektivität der Präparate und etwaige unbekannte Nebenwirkungen zu wissen, seien die Mittel reibungslos auf den Markt gelangt – unter bis heute massiv aufgeweichten Sicherheitsstandards.
Mehr zum Thema – Ignorierte Studien: Corona-Vakzine mit hohen Risiken fürs Herz und umgekehrter Wirksamkeit?