Bei einer Pressekonferenz in der Nacht zum Sonntag hat Russlands Präsident Wladimir Putin der Ukraine die Wiederaufnahme direkter Friedensverhandlungen in der Türkei angeboten. Diese sollen nach den Vorstellungen des russischen Staatsoberhaupts am Donnerstag, dem 15. Mai 2025, in Istanbul starten.
Kremlsprecher Dmitri Peskow äußerte sich zu dem Thema in einem Interview mit dem Staatssender Pervy Kanal.
Peskow sagte wörtlich:
“Dies ist ein sehr seriöses Angebot, das die echte Absicht bestätigt, eine friedliche Lösung zu finden.”
“Ein dauerhafter Frieden kann nur durch ernsthafte Verhandlungen erreicht werden, und die Bereitschaft zu diesen Verhandlungen hat Russlands Präsident nun gezeigt und unter Beweis gestellt.”
In seiner Presseerklärung betonte Putin, dass Russland mehrmals Initiativen für einen Waffenstillstand in der Ukraine vorgeschlagen habe. Diese seien jedoch immer wieder von der ukrainischen Seite sabotiert worden. Das Kiewer Regime habe das von Moskau gemäß der Vereinbarung mit US-Präsident Donald Trump verhängte 30-tägige Moratorium für Angriffe auf Energieanlagen rund 130-mal demonstrativ verletzt.
Auch der von der russischen Seite angebotene Osterfrieden sei von Kiew nicht eingehalten worden, fügte der russische Präsident hinzu. Damals sei die Waffenruhe von ukrainischen Truppen fast 5.000-mal verletzt worden.
“Doch am Tag des Sieges, den wir als heiligen Feiertag betrachten, haben wir zum dritten Mal einen Waffenstillstand erklärt”, so Putin weiter. Zugleich habe Moskau jene Länder im Westen, “die, wie es scheint, ernsthaft nach Wegen zur Beilegung des Konflikts suchen”, über Russlands Position bezüglich der Feuerpause am Tag des Sieges in Kenntnis gesetzt.
Man habe übermittelt, dass Moskau in Zukunft die Möglichkeit einer Verlängerung der Waffenruhe nicht ausschließe, “aber natürlich nach einer Analyse dessen, was in diesen Tagen passieren wird”.
Kiew habe überhaupt nicht auf das Angebot Russlands reagiert, stellte Putin klar. Während des dreitägigen Waffenstillstands zum 9. Mai unternahmen ukrainische Einheiten unter anderem fünf Versuche, in den Gebieten Kursk und Belgorod auf russisches Staatsgebiet vorzudringen. Außerdem wehrte Russlands Militär 36 weitere Angriffe an anderen Frontabschnitten ab.
“Nicht wir haben die Verhandlungen im Jahr 2022 abgebrochen, sondern die ukrainische Seite”, erklärte der russische Präsident. In dieser Hinsicht schlage Moskau Kiew “trotz allem” vor, die von ihm abgebrochenen Gespräche wiederaufzunehmen.
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