Der chinesische Staatsrat hat erneut die Beziehungen der USA und der abtrünnigen Insel Taiwan kritisiert. Am Mittwoch warnte die Sprecherin des Büros für Taiwan-Angelegenheiten beim Staatsrat in Peking, Zhu Fenglian, die Führung in Taipeh davor, der Regierung in Washington zu sehr zu vertrauen. Je mehr sich Taiwan auf die USA verlasse, desto mehr schade es der eigenen wirtschaftlichen Entwicklung.
Somit kommentierte Zhu die Pläne von US-Präsident Donald Trump, im Ausland hergestellte Mikrochips und Halbleiter mit Einfuhrzöllen zu belegen. Auch Taiwan wäre als einer der weltweit größten Mikrochip-Produzenten davon betroffen. Die Behördensprecherin wertete den Schritt der USA als Beleg für den “Unilateralismus und Protektionismus” im Handel. Die USA würden ihre Interessen immer an die erste Stelle setzen, betonte Zhu.
Nachdem Trump sein Vorhaben artikuliert hatte, gaben die taiwanischen Behörden bekannt, dass sie Gegenmaßnahmen treffen würden, um die Kooperation mit den USA im Industriebereich weiter zu stärken. Zhu kommentierte dies in dem Sinne, dass die angekündigten Schritte der abtrünnigen Insel nichts anderes seien, als Taiwan zu verkaufen und den USA zu schmeicheln.
Im Januar hatte der US-Republikaner gefordert, die Produktion von Mikrochips und Halbleitern in den USA zu fördern. Den ausländischen Herstellern drohte er wie gewohnt mit Einfuhrzöllen. Diesbezüglich sagte Trump, dass US-Produzenten Nordamerika verlassen hätten, um sich in Taiwan niederzulassen, er wolle aber, dass sie jetzt zurückkehren. Der allerbeste Ansporn, damit die Mikrochip-Hersteller auf eigene Kosten wieder Fabriken in den USA errichten würden, sei es, ihre Erzeugnisse mit Zöllen in Höhe von 25, 50 oder gar 100 Prozent zu belegen.
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