Die Verurteilung von Marine Le Pen hat europaweit für Schlagzeilen gesorgt. Zahlreiche Medien berichteten eilig darüber, während erste Reaktionen nicht lange auf sich warten ließen.
Italiens Vize-Regierungschef Matteo Salvini sprach von einer “Kriegserklärung Brüssels”, während der Kreml das Urteil als “Verletzung demokratischer Normen” bezeichnete.
“Die Gerichtsentscheidung gegen die Vorsitzende der französischen Partei Rassemblement National ist eine innere Angelegenheit Frankreichs”, erklärte Peskow. “Was wir beobachten ist aber, dass man sich dort im politischen Prozess nicht scheut, die Grenzen der Demokratie zu überschreiten.”
Auch in der EU äußerten sich zahlreiche Politiker solidarisch mit Le Pen.
Matteo Salvini erklärte: “Diejenigen, die das Urteil der Wähler fürchten, sehen sich oft in den Urteilen der Gerichte bestätigt.” Von dieser “Kriegserklärung Brüssels” wolle er sich aber nicht bremsen lassen. “Wir lassen uns nicht einschüchtern, wir lassen uns nicht aufhalten”, betonte er.
Der niederländische Politiker Geert Wilders zeigte sich empört über das “harte Urteil” und betonte, dass Le Pen dennoch die nächste Präsidentin Frankreichs werden könne.
Ungarns Premier Viktor Orbán stellte sich ebenfalls hinter die französische Politikerin und schrieb auf X:
“Ich bin Marine!”
Je suis Marine! @MLP_officiel
— Orbán Viktor (@PM_ViktorOrban) March 31, 2025
Die Verurteilung sorgt auch in den sozialen Medien für eine breite Debatte. Zahlreiche Kommentatoren ziehen Parallelen zum Fall von Christine Lagarde, die vor fast zehn Jahren ebenfalls juristisch belangt wurde, jedoch ohne vergleichbare Konsequenzen blieb.
Le Pen’s sentence was almost as harsh as that of ECB chief @Lagarde oh wait… https://t.co/Bg6TTX0440pic.twitter.com/1xX0YMWl2y
— zerohedge (@zerohedge) March 31, 2025
Das Urteil aus Paris wiegt schwer: Neben einer vierjährigen Haftstrafe, von der zwei Jahre auf Bewährung ausgesetzt sind und zwei Jahre durch das Tragen einer elektronischen Fußfessel verbüßt werden müssen, verliert Le Pen für fünf Jahre ihr passives Wahlrecht.
Selbst im Falle einer Berufung bleibt das Verbot vorerst bestehen, was eine erhebliche Einschränkung ihrer politischen Karriere bedeutet. Angesichts der Präsidentschaftswahlen in Frankreich im Jahr 2027 stellt das Urteil einen schweren Rückschlag für Le Pen und ihren politischen Einfluss dar.
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