Die weltweite Ölnachfrage wird mittel- und langfristig weiter steigen, auch wenn die Welt auf erneuerbare Energien umsteigt. Auch die Industrie wird Billionen von US-Dollar an Investitionen benötigen, um die Nachfrage zu befriedigen. Dies geht aus der jüngsten Prognose zur Ölnachfrage – “World Oil Outlook 2022” – der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) hervor.
Laut OPEC-Generalsekretär Haitham al-Ghais beläuft sich “die Gesamtinvestitionssumme für den Ölsektor bis 2045 auf 12,1 Billionen US-Dollar”, was über der Prognose des letzten Jahres liegt. Dem Bericht der Organisation zufolge wird die weltweite Ölnachfrage im kommenden Jahr 103 Millionen Barrel pro Tag erreichen, 2,7 Millionen Barrel mehr als im Jahr 2022. Die Gesamtnachfrage für das nächste Jahr liege um 1,4 Millionen Barrel pro Tag über dem, was die Gruppe letztes Jahr für 2023 vorausgesagt hatte.
Die OPEC hat auch ihre bisherige mittelfristige Nachfrageprognose bis 2027 angehoben und weist darauf hin, dass die Menge bis zum Ende dieses Zeitraums um fast zwei Millionen Barrel steigen wird. Die Gruppe der erdölexportierenden Länder revidierte demnach ihre Prognose aufgrund einer solideren Erholung des Marktes und einer “starken Konzentration auf Fragen der Energiesicherheit”.
Auch wenn sich das Tempo des Anstiegs der Ölnachfrage verlangsamen sollte, “wird Öl während des gesamten Prognosezeitraums den höchsten Anteil am globalen Energiemix behalten”, heißt es seitens der OPEC. Die Organisation fügte zugleich hinzu, dass der kombinierte Marktanteil von Öl und Gas am globalen Primärenergiemix bis 2045 voraussichtlich bei über 50 Prozent bleiben werde.
Die OPEC geht nun davon aus, dass die Ölnachfrage im Jahr 2030 108,3 Millionen Barrel erreichen wird, was über den Prognosen von 2021 liegt. Längerfristig hat die Gruppe ihre Prognosen ebenfalls angehoben. Nun geht sie davon aus, dass die weltweite Ölnachfrage im Jahr 2045 bei 109,8 Millionen Barrel liegen wird. Im letzten Jahr war die OPEC noch von 108,2 Millionen Barrel ausgegangen.
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